Nach dem Geständnis von Julia Simon ist die französische Biathletin vorerst gesperrt worden. Das Trainingslager der französischen Frauen findet ohne sie statt. Ihr Opfer in der Kreditkartenaffäre, Justine Braisaz-Bouchet, spricht auf einer Pressekonferenz Klartext.
Sie brachte Skandal um ihre Teamkollegin ins Rollen: Justine Braisaz-Bouchet hatte ihre Teamkollegin Julia Simon angezeigt. Der Fall um die gestohlene Kreditkarte verfolgte das Team und die Biathlon-Szene monatelang. Nun meldet sie sich öffentlich zu Wort.
Die Aufklärung der Affäre sei nicht "fair für die Vorbereitung gewesen", sagte Braisaz-Bouchet mit einem Lachen. "Ich gehe damit so um, wie ich es seit zwei Jahren tue. Ich gebe mein Bestes, um zwischen dem Sport und dem, was außerhalb des Sports liegt, zu unterscheiden."
Die Biathletin motiviert sich vor allem mit einem großen Traum, auch wenn sie zwei große Projekte jongliert.
"Ich bin auch eine Sportlermutter. Ich verlasse meine Familie, um an Trainingslagern teilzunehmen und an Wettkämpfen teilzunehmen, und wenn ich weg bin, geht es nur um Sport, denn es ist schon schwer genug, meine fast dreijährige Tochter zurückzulassen. Es ist ein doppeltes Projekt", sagte sie. "Seit ich schwanger wurde, ist es mein Traum, an diesen Olympischen Spielen teilzunehmen und die besten Jahre meiner Karriere zu erleben. Dafür arbeite ich, und alles andere versuche ich so weit wie möglich auszublenden. Das ist nicht immer einfach."
Stellt das Geständnis und die Strafe für Simon ein Ende der ganzen Geschichte für sie dar?
Wieder mehr auf den Sport konzentrieren
"Es gab ein Urteil, und man könnte sagen, dass dieses Urteil es ermöglicht, sich noch mehr auf den Sport zu konzentrieren", so Braisaz-Bouchet
Die 29-Jährige war immer wieder in Sozialen Netzwerken für ihre Vorwürfe kritisiert worden. Der Umgang damit sei ihr nicht immer leicht gefallen, erklärte sie nun, "denn ich bin auch nur ein Mensch, und es werden Dinge gesagt oder geschrieben, die ungerecht und unwahr sind, manchmal sogar diffamierend. Das trifft einen in diesem Moment. Ich versuche, Abstand von all dem zu nehmen und sage mir, dass die sozialen Netzwerke nun einmal so funktionieren."
Simon hatte Ende Oktober vor Gericht zugegeben, die Kreditkarten ihrer Teamkollegin Braisaz-Bouchet und einer Betreuerin des Stabs der Nationalmannschaft entwendet und für Bestellungen missbraucht zu haben. Ein Strafgericht verurteilte sie zu einer dreimonatigen Haftstrafe auf Bewährung und einer Geldstrafe in Höhe von 15.000 Euro.
Simon ist bis Dezember vom Team ausgeschlossen. Bei der sechsmonatigen Sperre sind fünf Monate auf Bewährung.

