Die glatte 0:2-Niederlage bei Hertha BSC war am vergangenen Wochenende der emotionale Tiefpunkt der bisherigen Saison für Aufsteiger Dynamo Dresden. 20.000 SG-Fans waren angereist und verfolgten die Partie live vor Ort im Berliner Olympiastadion. Gebracht hat es nichts, Dynamo ist nur noch dank der besseren Tordifferenz im Vergleich zum 1. FC Magdeburg nicht Tabellenletzter. Die sportliche Leitung um Sport-Geschäftsführer Thomas Brendel und Cheftrainer Thomas Stamm ist längst schwer angezählt.
Nur ein Sieg aus elf Spielen seit dem Aufstieg, zuletzt der Absturz auf den direkten Abstiegsplatz: Das Heimspiel gegen den 1. FC Nürnberg hat längst einen Endspielcharakter bekommen, zumindest für prominentes Personal rund um die SG.
Sollte sich der Negativtrend im wichtigen Heimspiel gegen den Club noch weiter verstärken, könnte es das nicht nur für Dynamo-Coach Thomas Stamm gewesen sein. Auch Sport-Geschäftsführer Thomas Brendel müsste womöglich gehen.
Stamm wusste schon direkt nach der Berlin-Pleite, was die Stunde nach der sechsten Niederlage im elften Spiel hat: "Es ist wie in jedem Job in der privaten Wirtschaft. Wenn man die Leistung nicht bringt, dann müssen meistens nicht die daran glauben, die weiter unten sind, sondern diejenigen, die Verantwortung tragen. Hier trage ich Verantwortung. Das ist mein Job."
Thomas Stamm galt als Architekt des Aufstiegs. Er prägte die Mannschaf als Entwickler mit einer klaren und mutigen Spielidee.
Stamm und Brendel vor Schicksalsspiel?
Torchancen werden auch in dieser Saison eigentlich ausreichend erarbeitet – zu wenige jedoch genutzt. In der Defensive produziert Dresden zu viele Fehler, zeigte sich wiederholt in den Partien in der 2. Bundesliga viel zu nachlässig: Zwölf verspielte Punkte nach eigenen Führungen stehen bereits zu Buche. Es ist das Muster einer Mannschaft, die zwar Talent mitbringen hat, offenkundig aber zu wenig Zweitliga-Härte und Abgeklärtheit.
Auch Sportchef Brendel rückte zuletzt ins Zentrum der Kritik. Der Kader wirkt bisweilen nicht ligatauglich, besonders in der Defensive fehlt es an hochwertigen Alternativen.
Nach Informationen der "Sport Bild" wird im Aufsichtsrat der Dresdner mittlerweile laut diskutiert, ob an Brendel noch festgehalten werden kann. Brendel soll intern darauf bestanden haben, den Kader gemeinsam mit Cheftrainer Stamm gebaut zu haben.
Noch hoffen beide auf die sportliche Wende bis Weihnachten, doch die Uhr tickt. Gegen Nürnberg könnte sich bereits entscheiden, ob Dresden den eingeschlagenen Weg weitergeht oder einen harten Schnitt vollzieht. Für Stamm und Brendel könnte dieser Abend zum Schicksalsspiel werden.






























