Alejandro Grimaldo ist der Unterschiedsspieler bei Bayer Leverkusen. Gegen seinen Ex-Klub Benfica soll er zum entscheidenden Faktor werden.
Alejandro Grimaldo hat schon seit Jahren einen prominenten Bewunderer. Bereits 2017 wollte Trainerstar José Mourinho den damals bei Benfica aufblühenden Linksverteidiger zu Manchester United lotsen, später auch zu Tottenham Hotspur - jedoch vergeblich. Grimaldo wechselte bekanntlich erst 2023 zu Bayer Leverkusen, feierte mit den Rheinländern das Double 2024 - und trifft als Hoffnungsträger der Werkself nun in der Champions League auf Mourinho und seinen Ex-Klub Benfica.
Für Schmeicheleien und Wiedersehensfreude ist am Mittwoch (21:00 Uhr/DAZN) aber kein Platz, wenn Bayer am vierten Spieltag der Königsklasse bereits zum Siegen verdammt ist - und beim kniffligen Auswärtsspiel in Portugals Hauptstadt auf seinen Freistoßkünstler setzt. Vorausgesetzt, der zuletzt angeschlagene 30-Jährige ist hundertprozentig fit.
"Natürlich hätten wir Grimaldo spielen lassen, wenn er komplett bereit gewesen wäre, denn er war bislang unser Spieler mit dem größten Einfluss", sagte Trainer Kasper Hjulmand, der seinen Kreativspieler beim bitteren 0:3 im Bundesliga-Topspiel beim FC Bayern schmerzlich vermisste. Es sei jedoch wichtig, "dass wir ihn nicht irgendwo hineinzwingen und er dann lange verletzt ausfällt", so Hjulmand.
Das kann sich Bayer im heißen Herbst nämlich nicht erlauben. Nach den Abgängen zahlreicher Leistungsträger hat sich Grimaldo neben Landsmann Aleix Garcia zum Anführer der Werkself entwickelt. In 13 Pflichtspielen in dieser Saison erzielte Grimaldo sieben Tore - davon vier durch direkte Freistöße - und steuerte vier Vorlagen bei. Und das, obwohl er nominell als linker Schienenspieler aufläuft.
Grimaldo: "Ich will den Unterschied machen"
Im System von Hjulmand kann sich der spanische Europameister, der sieben Jahre das Benfica-Trikot trug, aber frei bewegen, häufig taucht er im offensiven Mittelfeld auf, um dem Bayer-Spiel kreative Impulse zu geben. Im DFB-Pokal beim SC Paderborn (4:2 n.V.) ackerte er über 120 Minuten und glänzte mit einem weiteren Traumfreistoß, gegen die Bayern machte sich das Fehlen des Vizekapitäns dann sofort bemerkbar.
"Ich will den Unterschied machen, die Mannschaft antreiben und stützen, wenn es nötig sein sollte, und auch den Jüngeren helfen. Das ist meine Mentalität", hatte Grimaldo jüngst im SZ-Interview gesagt. Gegen das noch punktlose Benfica wird es nun wieder auf den Linksfuß ankommen, der mit seinen Kollegen nach dem 2:7-Debakel gegen Titelverteidiger Paris Saint-Germain im Kampf um ein Play-off-Ticket bereits unter Druck steht.
Mit nur zwei Punkten aus drei Spielen rangieren die Leverkusener derzeit im unteren Drittel der Ligaphase. "Die absoluten Top Acht in Europa sind nicht unsere Kragenweite in diesem Jahr", gab Sport-Geschäftsführer Simon Rolfes nach der Niederlage in München zu. Die Top 24 sollen es in der Königsklasse aber sein.
Und angesichts der weiteren Gegner in diesem Kalenderjahr - Manchester City und Newcastle United - müssen die Rheinländer schleunigst anfangen zu punkten. Das weiß auch Grimaldo. "Wir haben zu Beginn der Saison wichtige Punkte verloren. Die kommen nicht wieder", sagte der Spanier, der gegen seinen Ex-Klub und Taktikfuchs Mourinho einmal mehr vorangehen will: "Wir haben die Pflicht, gute Resultate zu erzielen, weil wir die Spieler haben, um das zu schaffen."

	
















































