Max Verstappen ist bei Red Bull Racing seit Jahren das Maß aller Dinge, kein Teamkollege kommt an den vierfachen Formel-1-Weltmeister heran. In dieser Saison hat der Niederländer erst Liam Lawson und dann Yuki Tsunoda distanziert. Wie sollte der F1-Rennstall das Problem in der Zukunft lösen? Ex-Pilot Martin Brundle hat einen ungewöhnlichen wie gleichzeitig verbotenen Vorschlag geäußert.
Mit 346 WM-Punkten steht Red Bull Racing derzeit nur auf Platz vier der Team-Wertung, ist allerdings nah dran an Mercedes (355) und Ferrari (356) im Kampf um den Vize-Titel in der Konstrukteurs-WM. Vermutlich wären die Roten Bullen sogar längst an den beiden Schwergewichten vorbeigezogen, wären nicht allein 321 der besagten 346 Punkte - also rund 93 Prozent davon - auf das Konto von Max Verstappen gegangen.
Immer wieder hinkten Verstappens Teamkollegen dem vierfachen Weltmeister in ihrer Ausbeute deutlich hinterher. Aktuell tut sich Yuki Tsunoda schwer (28 WM-Zähler, Platz 17 bei den Fahrern), zu Saisonbeginn war es Liam Lawson, der schnell geschasst und zu den Racing Bulls abgeschoben wurde. In den Jahren davor war es Sergio Pérez, der mächtig zu kämpfen hätte, aber immer noch besser performte als die beiden Verstappen-Kollegen aus 2025.
So oder so: Wie soll Red Bull Racing das Problem in der Zukunft lösen, das schon lange die Schlagzeilen bestimmt und auch mit Blick auf 2026 aktuell wieder ein Thema ist? Ex-F1-Pilot Martin Brundle hat einen vermutlich nicht ganz ernst gemeinten und vor allem verbotenen Vorschlag gemacht.
"Ich denke, wenn es die Vorschriften zulassen würden, sollte Red Bull ein Ein-Auto-Team werden und dann lieber drei Fahrer bei den Racing Bulls fahren lassen", schlug er im Podcast von "Sky Sports F1" vor und fügte an: "Denn jeder, der neben Max sitzt, ist aus verschiedenen Gründen ziemlich schnell völlig durcheinander, vor allem weil er so schnell und so gut ist."
Brundle lobt Lindblad
Etwas ernster fügte er an: "Ich glaube, Tsunoda hatte seine Chancen, um ehrlich zu sein und hat sie nicht genutzt. Wenn sich Honda nun bald von Red Bull trennt, wird es das für ihn gewesen sein."
Das Problem für das vakante Cockpit im kommenden Jahr werde sein, dass es eine "so dramatische Veränderung geben wird, die größte in der Geschichte der Formel 1, was die Antriebseinheiten und das Chassis angeht. Da braucht man Erfahrung und Wissen", betonte der WM-Sechste von 1992.
Liam Lawson habe durchaus schon gezeigt, dass er erfahren genug sein könnte, auch Isack Hadjar könnte ein Option sein. Aber: "Ihn würde eher noch ein weiteres Jahr bei den Racing Bulls lassen, idealerweise", so Brundle über den Racing-Bulls-Fahrer, der einige starke Auftritte hinlegte.
Auch Arvid Lindblad gilt als Kandidat, wurde von F1-Experte Christian Danner im Gespräch mit sport.de jüngst als "heißester Kandidat für diesen Platz" genannt.
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"Lindblad macht echt einen guten Eindruck", sagte auch Brundle. "Aber braucht er nicht noch etwas mehr Erfahrung?" Auf den 18-Jährigen zu setzen, könnte "ein Risiko" sein. Allerdings werde Red Bull vermutlich auf die (erfolgreichen) Versuche mit den damals jungen Verstappen und Sebastian Vettel veweisen, vermutete der Brite.
Es werde auf jeden Fall "einige heftige Diskussion darüber geben, ob sie das Risiko mit Hadjar im Hauptteam und Lindblad bei den Racing Bulls eingehen werden", so Brundle.




