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Experte enthüllt

So reagierte Frankreichs Team auf das Simon-Geständnis

Der Fall Simon beschäftigt die Biathlon-Szene
Der Fall Simon beschäftigt die Biathlon-Szene
Foto: © IMAGO/PETTER ARVIDSON
30. Oktober 2025, 10:48
sport.de
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Offiziell hat sich seit dem umfänglichen Geständnis am vergangenen Freitag noch niemand aus dem französischen Biathlon-Team zu Julia Simon geäußert. In der Szene wird aber natürlich intensiv über den Fall diskutiert. Deutschlands Ex-Biathlet Michael Rösch hat sich Reaktionen aus Frankreich eingeholt. 

Dass die Stimmung im französischen Biathlon-Team derzeit nicht die beste ist, kann man sich vorstellen. Was genau die einzelnen Athletinnen und Athleten der Mannschaft über Julia Simon und ihr umfassendes Geständnis denken, ist bisher aber noch nicht nach außen getragen worden. 

Ex-DSV-Biathlet Michael Rösch hat sich in Frankreich umgehört und im "Eurosport"-Interview verraten: "Ich habe nach dem Gerichtsurteil Feedback von einigen aus dem französischen Team erhalten - und ohne ins Detail zu gehen, kann ich sagen, dass es für alle überraschend kam, dass Julia die Angelegenheit vor Gericht zugegeben hat. Sie hatte die Vorwürfe zuvor ja über Jahre abgestritten."

"Unterschiedliche Reaktionen" in Frankreichs Biathlon-Team

Seiner Einschätzung nach geht die französische Männer-Mannschaft mit dem Thema anders als das Frauen-Team um. Dort habe die Geschichte "mehr Einfluss", schilderte Rösch. "Da habe ich doch unterschiedliche Reaktionen erhalten, und natürlich war auch Enttäuschung dabei", sagte der heutige TV-Experte.

Rösch selbst hält es für "richtig", dass die zehnmalige Weltmeisterin ihre Fehler vor Gericht eingeräumt hat: "Spät, aber immerhin." Trotz allem steht für ihn fest: "Es wird eine Art Sanktion geben, geben müssen." Wie diese Sanktion am Ende ausfällt, entscheidet sich am 06. November, wenn der französische Skiverband ein gemeinsames Treffen mit Simon abhalten wird. 

Rösch vermutet, dass es am Ende einen "faulen Kompromiss" geben wird. Dabei sieht er den Verband in einer Zwickmühle, denn klar ist trotz aller Verfehlungen auch: Simon ist nach wie vor eine der besten Biathletinnen der Welt. Trotz der unzähligen Nebengeräusche hat die 29-Jährige in den letzten zwei Jahren Titel und Siege am Fließband gewonnen. "Kannst oder willst du so eine Athletin komplett rausnehmen? Eher nicht", meinte Rösch.

Zobel: Simon hatte noch eine andere Option

Mit David Zobel äußerte sich neben Rösch auch ein aktiver deutscher Biathlet zu dem schwierigen Fall. Im "Extrarunde"-Podcast sagte er: "Ich weiß natürlich da auch einiges dazu, aber halt auch nichts Gesichertes."

Er habe allerdings gehört, dass versucht wurde, ein zumindest halbwegs versöhnliches Ende zu finden.

"Ich hatte auch gehört, dass man ihr das schon auch häufiger angeboten hat, dass sie einfach das Geld zurückzahlt, sich entschuldigt und dann in Therapie begibt", so Zobel, der bei Simon krankhaftes Handeln sieht und den Stab nicht über sie brechen will: "Es ist schade, dass sie sich nicht früher eingestehen konnte, dass sie da ein Problem hat. Mir tut es unfassbar leid für sie."

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