Trainer-Beben beim DSV-Team. Skisprung-Bundestrainer Stefan Horngacher hört nach der kommenden Olympia-Saison auf. Das bestätigte der Deutsche Skiverband dem "SID" am Mittwoch in Nürnberg.
"Es war immer klar für mich, dass irgendwann der Zeitpunkt kommt. Nach den Olympischen Spielen ist ein sehr guter Zeitpunkt. Ich habe in Predazzo meine Karriere als Sportler begonnen, das war meine erste WM. Jetzt kann ich meine Trainerkarriere in Deutschland in Predazzo beenden, das ist für mich ein sehr runder Abschluss", sagte Horngacher.
Der Österreicher hatte das Amt 2019 als Nachfolger seines Landsmannes Werner Schuster angetreten.
Höhepunkte in Horngachers Amtszeit waren bislang das Team-Gold bei der Heim-WM 2021 in Oberstdorf und der Einzel-Titel von Karl Geiger bei der Skiflug-WM 2020 in Planica. Der erhoffte Sieg bei der Vierschanzentournee ist den deutschen Skispringern aber auch unter Horngacher bislang nicht gelungen.
Der 56 Jahre alte Wahl-Schwarzwälder war vor seinem Wechsel zum DSV polnischer Chefcoach und als Springer selbst Weltmeister.
Einen Nachfolger hat der DSV noch nicht im Visier. "Wir machen uns jetzt im Laufe des Winters Gedanken. Bis 1.5.2026 brauchen wir jemanden. Wir werden uns bemühen, Horngacher im System zu halten. Er ist ein top Fachmann. Aber vielleicht bekommt er ja auch Angebote von anderen Nationen", sagte Sportdirektor Horst Hüttel.
Bereits im Frühling gab es Gerüchte um ein Aus von Horngacher, nachdem die deutschen Skispringer zu Jahresbeginn in einer schweren Krise steckten. Eine Trennung zum Saisonende schien durchaus möglich.
Hüttel betonte damals in der "ARD": "In einem Wechsel würde ja auch ein Risiko stecken, deswegen ist das für uns nicht das Thema. Es liegt jetzt auch an Steff, die richtigen Schlüsse zu ziehen."
Raimund als einziger Lichtblick im Sommer
Im Sommer zeigte die Formkurve der DSV-Adler aber nicht unbedingt bei allen nach oben. Zwar hat Philipp Raimund den ersten deutschen Gesamtsieg seit zwölf Jahren nach Andreas Wellinger beim Sommer-Grand-Prix geholt.
Mit Luca Roth landete des zweitbeste deutsche Starter aber nur auf einem enttäuschenden 26. Platz. Felix Hoffmann wurde nur 30., Pius Paschke landete auf Rang 33.
Andreas Willinger (Platz 40) und Karl Geiger (Platz 61) enttäuschten vollkommen.

