Der rechtskräftig wegen Diebstahl und Betrug verurteilten Julia Simon droht schon in den kommenden Tagen erneut Ärger. Noch in dieser Woche trifft sich die Spitze des französischen Skiverbandes (FFS), um über weitere Sanktionen gegen die Top-Biathletin zu diskutieren.
Der französische Skiverband will noch in dieser Woche über weitere mögliche Sanktionen gegen die am Freitag wegen Diebstahl und Betrug verurteilte Julia Simon entscheiden. Das berichtet die Zeitung "Le Dauphiné".
Demnach wollen sich die Verantwortlichen nach Möglichkeit bereits an diesem Montag zu einem Krisengipfel treffen, auf dem das weitere Vorgehen besprochen werden soll. Sieben Verbandsmitglieder werden dann über weitere Maßnahmen gegen Simon entscheiden.
Entscheidung vor dem nächsten Biathlon-Trainingslager
Laut "Le Dauphiné" wollen sowohl der nationale Ski- als auch der Biathlonverband so schnell wie möglich eine Entscheidung herbeiführen. Vom Tisch sein soll das Thema spätestens bis zum Beginn des nächsten Trainingslagers des Biathlon-Teams am 10. November.
Die Bandbreite an möglichen Sanktionen ist groß. Theoretisch könnte nur eine Warnung gegen Simon ausgesprochen werden. Auf der anderen Seite könnte die zehnmalige Weltmeisterin aber auch gesperrt werden - womöglich sogar so lange, dass sie die Olympischen Spiele Anfang des kommenden Jahres verpasst.
Insgesamt steht dem Verband laut Statuten ein Strafenkatalog mit 15 verschiedenen Maßnahmen zur Verfügung, die angewendet werden können.
Biathlon-Team stellte sich schon früh gegen Simon
Was Simon darüber hinaus noch droht, kann nur spekuliert worden. Französische Medien berichteten allerdings schon, dass sie im schlimmsten Fall auch einige ihrer Sponsoren verlieren könnte, da sie mit ihren Straftaten gegen die im Vertrag üblicherweise festgehaltenen Ethikvorschriften verstoßen hat.
Was das am Freitag ausgesprochene Urteil für das Binnenklima des französischen Teams bedeutet, kann ebenfalls nur erahnt werden. Sicher scheint: Besser wird die Stimmung dadurch nicht.
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Schon seit Bekanntwerden der Vorwürfe galt die Lage intern als angespannt. Auch und vor allem, weil sich zahlreiche Mitglieder der Mannschaft immer wieder kritisch gegenüber Simon äußerten. Seit ihrem Geständnis am Freitag ist klar, dass diese Vorwürfe von Beginn an berechtigt waren.
Öffentlich zu dem Urteil geäußert hat sich bislang noch keine Biathletin aus dem französischen Team.


