Der frühere Münchner Jürgen Kohler sieht den Hype um Newcomer Lennart Karl beim FC Bayern kritisch - genauso wie die Begeisterungsstürme rund um Top-Talent Said El Mala vom 1. FC Köln.
Karl habe angesichts des dünnen Kaders des deutschen Rekordmeisters seine "Chance genutzt und mit zwei traumhaften Toren gegen Brügge und in Gladbach Akzente gesetzt", schrieb Kohler in einer "kicker"-Kolumne. "Doch Vorsicht: Der Hype um ihn ist mir zu groß. Ähnlich wie bei Kölns Said El Mala. Es geht alles zu schnell. Damit suggerierst du den Jungs, dass sie schon überragende Spieler wären."
Kohler ergänzte: "Lobhudelei und explodierende Marktwerte sind gefährlich. Beispiele wie das von Youssoufa Moukoko zeigen, dass es schnell in die andere Richtung gehen kann."
Trainer und Verantwortliche müssen mit Nachwuchshoffnungen wie Karl beim FC Bayern und El Mala in Köln "behutsam umgehen, ohne sie zu bremsen", forderte der Weltmeister von 1990 und Europameister von 1996. "Möglichst viel Spielzeit, am besten von Anfang an, ist das Wichtigste für die Entwicklung."
1. FC Köln: El Mala bringt "vieles mit", aber ...
El Mala bringe "vieles mit", lobte Kohler, "Ballan- und -mitnahme im höchsten Tempo und ein super Dribbling"
Beim BVB-Gastspiel des 1. FC Köln am Samstag (0:1) kam er "so zu einer Riesenchance, die er hätte nutzen müssen", analysierte der 60-Jährige. "Im Laufe des Spiels wurde es bis zu seiner Auswechslung aber immer weniger. Er braucht wie jeder junge Spieler Zeit, um sich an den Rhythmus, die Härte, das Tempo zu gewöhnen und sich dauerhaft im Profifußball zu etablieren. Zudem werden sich die Gegenspieler auf seine Stärken einstellen."
Überrascht der 1. FC Köln gegen den FC Bayern? Kohler lässt aufhorchen
Sowohl El Mala als auch Karl müssen nach Kohlers Ansicht "variabler und unberechenbarer werden". Der 19 Jahre alte Kölner gehe "fast immer rechts vorbei, Karl wiederum macht fast alles mit links "
Im direkten Duell am Mittwoch (20:45 Uhr) im DFB-Pokal traut Kohler El Mala und Co. eine Überraschung zu, "weil das Spiel der Bayern bei aller Dominanz anfällig ist. Der FC wird zwar nicht viel Ballbesitz haben, muss aber mutig sein und Fehler erzwingen".
Der frühere Weltklasse-Abwehrspieler führte aus: "Die Bayern tun sich schwer, wenn sie hoch gepresst werden, die Wege zum Tor für Harry Kane weit sind und ihre schnellen Flügel aus dem Spiel genommen werden. Das ist zwar alles andere als einfach, aber möglich."






























