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"Wie für ihn gemacht"

Geschenk für Pogacar? Scharfe Kritik am neuen Tour-Kurs

Pogacar will seinen Tour-Titel im kommenden Jahr verteidigen
Pogacar will seinen Tour-Titel im kommenden Jahr verteidigen
Foto: © IMAGO/Tommaso Berardi
25. Oktober 2025, 21:38
sport.de
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Der Kurs der Tour de France 2026 hat unmittelbar nach seiner Präsentation einige heftige Reaktionen hervorgerufen. Besonders laut ist die Kritik in Belgien, wo sie ein Geschenk für Tadej Pogacar wittern. 

In Belgien sind sie in diesen Tagen ganz besonders sauer auf die Organisatoren der Tour de France. Der Ärger von Fans, Experten und Ex-Profis richtet sich gegen den Kurs 2026, der Ende der Woche offiziell präsentiert wurde. In dem radsportverrückten Land sind viele der Meinung: Die Strecke wurde extra für Tadej Pogacar gemacht und benachteiligt allen voran Vize-Weltmeister und Zeitfahr-Gigant Remco Evenepoel. 

"Wenn Remco Franzose wäre, hätten wir wahrscheinlich einen anderen Kurs bekommen", witterte etwa der Ex-Profi Jan Bekelants eine Benachteiligung des besten belgischen Fahrers. 

"Das ist wie gemacht für Pogacar"

Laut Bakelants haben die Tour-Organisatoren die große Chance verpasst, die Strecke ausbalancierter zu machen. "Stattdessen gehen sie wieder All-in für die Kletterer. Acht Bergetappen, fünf Bergankünfte und gerade mal 26 Zeitfahr-Kilometer. Das ist wie gemacht für Pogacar", motzte der ehemalige Tour-Etappensieger in seiner "Het Laatste Nieuws"-Analyse. 

Bakelants findet: Der Tour-Strecke 2026 mangelt es mittelschweren Bergetappen. Eben jenen, in denen ein Evenepoel theoretisch mit Pogacar mithalten könnte. "Das sind Etappen, auf denen jemand wie Remco den Unterschied machen kann." Im Hochgebirge, so Bakelants weiter, sei Pogacars Team einfach zu stark. "Da gibt es kaum Möglichkeiten, zu attackieren."

"Wo kann Remco jetzt den Unterschied machen?"

Auch der belgische Nationaltrainer Serge Pauwels hätte sich eine andere Etappen-Verteilung gewünscht. "Der Kurs ist gut für Remco, aber er ist noch besser für Pogacar. Wo kann Remco jetzt den Unterschied machen? Nur im Zeitfahren - das ist viel zu wenig", sagte er. 

Dirk De Wolf, ebenfalls ehemaliger Profi, stimmte dieser Einschätzung vollumfänglich zu. Im "Het Nieuwsblad"-Interview beklagte er ebenfalls die fehlenden Zeitfahr-Kilometer. 

"26 Kilometer sind viel zu wenig für Remco. Zu unseren Zeiten gab es in den großen Rundfahrten mehr als 100 Zeitfahr-Kilometer. Jetzt dauern diese Etappen gerade mal 20 oder 30 Minuten. [...] Wenn man wirklich mehrere Sieganwärter haben will, muss man mehr Zeitfahr-Kilometer fahren. So kreiert man einen Kampf zwischen Kletterern und Spezialisten", meinte De Wolf. 

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