Nach seiner Schulterverletzung beim Grand Prix von Indonesien hat Marc Marquez eine längere Zwangspause vor sich.
Wie Ducati nun offiziell bestätigt hat, wird der Spanier in diesem Jahr nicht mehr auf die Strecke zurückkehren. Erst zur Saison 2026 soll der Weltmeister wieder auf die Ducati steigen.
Die Entscheidung fiel nach einer erneuten medizinischen Untersuchung des Spaniers in Madrid. Das Ärzteteam um Dr. Raul Barco, Dr. Samuel Antuna und Dr. Ignacio Roger bestätigte, dass die Heilung der Fraktur im Schulterblatt und der Bänderverletzung in der rechten Schulter "positiv und normal" verlaufe.
Trotz der guten Entwicklung bleibt Marquez' Arm jedoch für weitere vier Wochen vollständig immobilisiert, bevor mit der aktiven Rehabilitation begonnen werden kann.
Marquez auch beim Valencia-Test nicht dabei
Damit steht endgültig fest, dass der Spanier die restlichen Rennen der Saison, also auch die Grands Prix von Portugal und Valencia sowie den anschließenden Testtag in Valencia am 18. November, verpassen wird. In Australien sprang bereits Ducati-Testfahrer Michele Pirro für ihn - genauso wie an diesem Wochenende in Malaysia.
Ducati-Chef Gigi Dall'Igna zeigt sich zwar enttäuscht über den Ausfall, stellt aber klar, dass Marquez' Gesundheit Vorrang genieße.
"Seit wir die Diagnose der Verletzung kennen, war uns bewusst, dass die Chancen auf einen Einsatz in Valencia sehr gering sind", erklärt er in einem am Donnerstag veröffentlichten Statement.
"Das ist schade, weil es für uns wichtig wäre, Marc auf der Strecke zu haben. Aber die Priorität ist eindeutig: Er soll sich vollständig erholen und zu 100 Prozent fit in die nächste Saison starten. Wir unterstützen die Entscheidung voll und ganz und sind überzeugt, dass kein Risiko einzugehen die beste Lösung für alle ist. Wir wünschen ihm eine schnelle Genesung und hoffen, ihn bald wieder bei uns zu sehen."
Marquez: Natürlichen Heilungsverlauf respektieren
Auch Marquez selbst äußert sich in der Mitteilung und erklärt, dass eine Rückkehr in dieser Saison keinen Sinn mache und er sich nun voll auf den Heilungsprozess konzentriere.
"Wenn wir die Gesamtsituation analysieren, ist der einzig richtige und konsequente Weg, den natürlichen Heilungsverlauf zu respektieren, auch wenn das bedeutet, dass ich in diesem Jahr nicht mehr fahren oder am Test teilnehmen kann."
"Uns steht ein harter Winter bevor, mit viel Arbeit, um meine Muskulatur vollständig aufzubauen und 2026 wieder bereit zu sein", ist sich Marquez bewusst. Er erinnert aber daran, dass das die sportlichen Erfolge des Jahres nicht überschatten dürfe.
"Es darf uns nicht vergessen lassen, was wir in dieser Saison erreicht haben. Wir sind wieder Weltmeister geworden. Bald werden wir diesen Erfolg gemeinsam feiern. Ich danke allen Fans für die vielen Nachrichten und Ducati sowie unseren Sponsoren für ihre Unterstützung und ihr Verständnis", so der Weltmeister von 2025.
MotoGP-Chefarzt Dr. Angel Charte hatte zuletzt erklärt, dass Marquez' Genesung zwar langsamer voranschreite als zunächst erwartet, aber stabil verlaufe. Vor einer verfrühten Rückkehr warnte er deutlich: "Australien, Malaysia und auch eine Rückkehr in Portugal - ich halte das für ziemlich schwierig, denn diese Verletzung kann Folgeschäden hinterlassen, wenn sie nicht mit der nötigen Ruhe auskuriert wird."
Zu der Frage, wer Marquez bei den letzten zwei Grands Prix dieser MotoGP-Saison ersetzen wird, kündigte Ducati an, in den kommenden Wochen einen Namen bekanntzugeben.
