Mick Schumacher hat bei seinem ersten IndyCar-Test eine gute Figur abgegeben, die US-Rennserie ist für ihn mittlerweile eine ernsthafte Karriere-Option. Christian Danner kennt den IndyCar-Kosmos bestens und hofft, dass sich Schumacher auf das USA-Abenteuer einlässt.
In der Formel 1 ist für Mick Schumacher 2026 erneut kein Platz und auch seine Zukunft in der Langstrecken-Serie WEC scheint fraglich. Dafür hat der 26-Jährige die amerikanische IndyCar-Serie ins Visier genommen.
Mitte Oktober absolvierte Schumacher in Indinapolis seinen ersten IndyCar-Test in einem Boliden des Teams Rahal Letterman Lanigan - und überzeugte mit starken Rundenzeiten.
"Die Single Seater ziehen mich an. Ich liebe es einfach, meine Räder zu sehen", sagte der Ex-Formel-1-Pilot in einer Medienrunde: "Mein Vater sagte immer: Die Schumachers sind schneller, wenn sie ihre Räder sehen." Die IndyCar-Serie biete zudem einen spannenden Mix in Sachen Rennstrecken. Es klang so, als könne sich der frühere F1-Pilot ein Engagement in den USA gut vorstellen.
"Ich kann mir eine tolle Zukunft von Mick Schumacher in der IndyCar-Serie vorstellen"
Nach Ansicht von RTL-Experte Christian Danner ist Schumacher auf dem richtigen Weg. "Ich war es höchstpersönlich, der ihm den Rat gegeben hat, dass er doch mal nach Amerika schauen soll, wenn das in der Formel 1 nicht klappen will", sagte Danner bei RTL/ntv und sport.de. Die amerikanische Rennserie biete Schumacher "eine fantastische Alternative".
Danner weiß, wovon er spricht: Er wagte nach seiner Zeit in der Formel 1 (1986 bis 1989) den Sprung über den Großen Teich zu den IndyCars, avancierte zum ersten deutschen Rennfahrer, dem es gelang, sowohl in der F1 als auch der IndyCar-Serie Meisterschaftspunkte einzufahren.
"Mich freut es wahnsinnig, dass er sich jetzt ein Herz gefasst und den Test gemacht hat", sagte Danner: "Ich habe so den Verdacht, dass er auf den Geschmack gekommen ist. Ich kann mir eine tolle Zukunft von Mick Schumacher in der IndyCar-Serie vorstellen."
Die US-Motorsport-Meisterschaft sei "ein wenig analog zur europäischen Formel 2 mit ein und demselben Chassis unterwegs", erläuterte der RTL-Kommentator den Reiz der IndyCar-Serie. "Es gibt zwei Motorenhersteller, aber ansonsten sind die Autos sehr ähnlich und es kommt letztlich auf den Fahrer an."
Danner: "Atmosphäre viel lockerer ist als in der Formel 1"
Die Formel-2-Serie hatte Schumacher in der Saison 2020 gewonnen, im Jahr darauf startete er in der Formel 1 für Haas, wo er Ende 2022 keinen neuen Vertrag erhielt. Seit 2024 fährt der Sohn von F1-Ikone Michael Schumacher in der Langstrecken-Serie WEC. Zuletzt ließ Schumacher allerdings durchblicken, lieber wieder in einem Einsitzer mit freistehenden Rädern zu fahren.
Sollte Schumacher im Team des früheren Indy-Champions Bobby Rahal, für das er den Test absolviert hat, tatsächlich ein Cockpit bekommen, wäre das laut Danner eine Top-Option. "Dann hat er sicherlich eines der besten Teams in den Vereinigten Staaten an seiner Seite", so der 67-Jährige.
Schumacher "sollte es machen", riet Danner, sich auf das US-Abenteuer einzulassen. "Er wird einen Riesenspaß haben, weil die Atmosphäre viel lockerer ist als in der Formel 1, das Racing aber genauso professionell."
Danner fährt damit eine ganz andere Linie als Schumachers Onkel Ralf. Die IndyCar-Seire mit ihren Highspeed-Rennen in Ovalen sei "zu gefährlich", warnte der "Sky"-Experte im Podcast "Backstage Boxengasse".


