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Biathlon-Ikone verstarb Ende Juli

Dahlmeier-Unfall rekonstruiert

Gedenkstätte für die verstorbene Biathlon-Ikone Laura Dahlmeier
Gedenkstätte für die verstorbene Biathlon-Ikone Laura Dahlmeier
Foto: © IMAGO/Matthias Gränzdörfer
23. Oktober 2025, 11:46
sport.de
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Am 28. Juli wurde Deutschlands langjähriges Biathlon-Aushängeschild Laura Dahlmeier bei einer Klettertour mit einer Seilpartnerin am Berg Laila Peak tödlich von Steinschlag getroffen. Die Geschehnisse am Unglücksort wurden nun noch einmal rekonstruiert.

Im Sommer stand die deutsche Sportwelt für einen Moment still: Wie ihr Management am 28. Juli bestätigte, verunglückte Laura Dahlmeier am Laila Peak im Karakorum-Gebirge in rund 5700 Metern Höhe, als sie von Steinschlag überrascht wurde.

Zwei Tage voller Hoffen und Bangen vergingen, ehe bekannt wurde, dass aufgrund der damals vorliegenden Informationen davon auszugehen sei, dass die Biathlon-Olympiasiegerin bereits am Tag des Unfalls gestorben sei.

Das Nachrichtenmagazin "Spiegel" hat den Vorfall nun noch einmal ausgerollt und die Geschehnisse rekonstruiert. Viele Erkenntnisse fußen dabei auf den Erzählungen von Dahlmeiers Seilpartnerin Marina Krauss.

Schwere offene Kopfverletzung bei Dahlmeier

Demnach sollen die Temperaturen an jenem Tag schon beim Aufstieg spürbar gestiegen sein, wodurch der Schnee weich wurde. Ein Risiko für die weiteren Kletterpläne der Frauen, die kurzerhand den Rückweg antraten.

Doch an der zweiten Abseilstelle lösten sich riesige Gesteinsbrocken, die Dahlmeier am Kopf trafen. Krauss war dem Bericht zufolge zu diesem Zeitpunkt schon an ihrem Standplatz angekommen und musste hilflos mit ansehen, wie ihre Kletterpartnerin ca. 15 Meter über ihr regungslos in ihrem Seil hing.

Video: Kletterpartnerin: "Riesiger Stein fiel auf Dahlmeier"

Krauss' Rufe blieben unbeantwortet, weshalb sie den Aufstieg wagte, um nach Dahlmeier zu sehen. Dabei habe sie das wahre Ausmaß des Unglücks erkannt: Von einem zertrümmerten Helm und einer schweren offenen Kopfverletzung war die Rede.

Umgehend sendete Krauss einen Notruf, der am frühen Morgen deutscher Zeit auch bei Dahlmeiers Familie einging. Doch die einstige Weltklasse-Skijägerin konnte nicht geborgen werden - und wird es auch nicht mehr.

Bergung nicht möglich

Dem "Spiegel" bestätigte Dahlmeiers Vater Andreas: "Wir hätten Laura gern nach Hause gebracht. Aber es war nicht möglich, sie zu holen." Unmittelbar nach dem Unfall sei eine Bergung "zu gefährlich" gewesen.

Auf Wunsch von Dahlmeiers Eltern war der deutsche Extrem-Bergsteiger Thomas Huber, der nach dem Unfall auch zu einem Rettungsteam in Pakistan gehörte, im September noch einmal an die Unglücksstelle zurückgekehrt.

Der Leichnam sei aber "nicht mehr auffindbar" gewesen, schilderte Andreas Dahlmeier. "Somit bleibt Laura am Berg zurück. Es besteht keine Chance, sie noch zu bergen."

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