Max Eberl musste sich im vergangenen Sommer reichlich Kritik an seiner Kaderplanung beim FC Bayern anhören lassen. Vor allem der vermeintlich zu kleine Kader war dem ein oder anderen Beobachter ein Dorn im Auge. Der Sportvorstand fand nun deutliche Worte.
Bayern Münchens Sportvorstand Max Eberl verteidigt seine Kaderzusammenstellung für die Saison 2025/26.
"Mit dieser Diskussion kann ich nichts anfangen", entgegnete er im Interview mit dem Magazin "11Freunde" den kritischen Stimmen, die immer wieder bemängelten, der Kader des deutschen Rekordmeisters sei zu klein. Dies falle den Münchnern spätestens im Frühjahr auf die Füße, wenn die heiße Phase in der Champions League beginnt, so die Argumentation.
Eberl konterte: "Wir sind mit 22 Spielern in die Saison gestartet, wenn die Langzeitverletzten Alphonso Davies, Jamal Musiala und Hiroki Ito zurück sind, haben wir mit 25 Spielern noch immer einen etwas kleineren Kader, der aber sehr leistungsfähig ist."
Man habe beim FC Bayern beim Scouting "ein großes Augenmerk auf die Verletzungshistorie der neuen Spieler gelegt. Was hilft ein großer Kader, wenn ständig ein Teil in der Reha ist?", argumentierte Eberl.
Eberl: FC Bayern will auch auf den Nachwuchs setzen
Im Sommer verpflichtete der FC Bayern in Tom Bischof und Jonathan Tah zwei Bundesliga-Profis zum Nulltarif. Der 20 Jahre alte Bischof machte in der vergangenen Saison für die TSG Hoffenheim 41 Pflichtspiele, DFB-Stammkraft Tah für Bayer Leverkusen sogar 49 Partien. Auch Top-Neuzugang Luis Diaz (70 Mio. Euro) kam in seiner letzten Liverpool-Saison ohne große Verletzungen aus, nur der spät verpflichtete Leihspieler Nicolas Jackson plagte sich im Frühjahr mit Oberschenkelproblemen herum.
Ein weiteres Argument von Max Eberl für die geringe Kaderbreite: Die Münchner wollen dem eigenen Nachwuchs nicht allzu viele Spieler vor die Nase setzen. "Denn es ist Klubprämisse, dass wir erfolgreich sein wollen und gleichzeitig junge Spieler integrieren."
Das klappte zuletzt im Fall von Lennart Karl und Mike Wisdom sehr gut, andere Eigengewächse zogen derweil weiter. In Mathys Tel, Paul Wanner und Adam Aznou gingen gleich drei verheißungsvolle Talente.
"Der FC Bayern muss jedes Jahr das Ziel haben, Meister zu werden und in der Champions League weit zu kommen. Es ist Vincents Wunsch, Talente zu fördern, aber wir müssen eine Auswahl treffen", sagte Eberl mit Blick auf Cheftrainer Kompany: "Es geht nicht, dass wir in allen Mannschaftsteilen Topspieler haben – plus vier, fünf Nachwuchsspieler. Weil es dann sehr wahrscheinlich ist, dass in engen und wichtigen Partien meist die erfahrenen Profis zum Einsatz kommen."
Gerade bei Mathys Tel, der den "Durchbruch bei uns nie ganz geschafft" habe, konnte man nun "einen hohen Transfererlös erzielen", verwies der Sportvorstand auch auf die finanzielle Seite.





























