Max Verstappen ist der Sheriff in Formel-1-Town, beißt in Austin erneut mächtig was von der einst so fetten WM-Schicht der McLaren-Piloten weg. Die Papaya-Truppe schwächelt dagegen zum wiederholten Mal und schlägt sich plötzlich mit Ferrari herum.
In ihrem sport.de-Debrief zum USA-GP arbeiten RTL-Daten-Analytiker Steffen Kosuch und F1-Experte Christian Danner das Austin-Rennen auf und sagen, was aus Sicht von WM-Spitzenreiter Oscar Piastri wirklich alarmierend ist.
Max Verstappen ist der König von Austin. Nach dem souveränen Sieg im Sprintrennen gewann der Red-Bull-Mann auch den Grand Prix am Sonntag in dominanter Manier.
Seine Pole Position münzte Verstappen beim Start in eine Führung um, die in 56 Runden nicht einmal in Gefahr geriet - weder durch eine Virtual-Safety-Car-Phase noch durch die Boxenstopps.

Schützenhilfe erhielt der Holländer von Charles Leclerc im überraschend starken Ferrari. Die Scuderia versuchte mit dem Monegassen (Startplatz drei) eine aggressivere Strategie, schickte Leclerc auf Soft-Reifen in den ersten Stint, während alle anderen Autos konventionell fuhren (Start auf Medium, Wechsel auf Soft).
Durch das Mehr an Grip kam Leclerc beim Start am zweitplatzierten Lando Norris im McLaren vorbei und schaffte es, den Briten bis kurz vor seinem ersten Stopp hinter sich zu halten.
Formel 1: Norris plagt sich mit Leclerc herum
Da bei Leclerc der erste Stint entsprechend kürzer war, fuhr er einen Undercut gegen Norris, was dazu führte, dass der WM-Zweite nach seinem Reifenservice wieder hinter den Ferrari-Piloten zurückfiel.
Wie schon in der Anfangsphase biss sich Norris zunächst die Zähne an Leclerc aus, erst in Runde 50 rang er den hartnäckigen Ferrari-Fahrer nieder - zu spät, um nochmal irgendwie an Verstappen ranzukommen.
Lewis Hamilton fuhr dahinter ein unspektakuläres, solides Rennen und wurde Vierter. Erst dahinter folgte WM-Spitzenreiter Piastri. Der Australier hinkte das gesamte Wochenende der Spitze hinterher. Im Rennen krallte er sich beim Start zwar immerhin Mercedes-Mann George Russell. Danach hatte er aber keine Chance, kam erst zum Rennende an Hamilton heran, als die Messe längst gelesen war.
Piastri nicht mehr auf Top-Niveau
Wirklich alarmierend aus Piastri-Sicht: Schon seit geraumer Zeit kann er die Pace seines Stallrivalen Norris nicht mehr mitgehen. Der schmelzende Vorsprung in der WM erhöht den Druck, es schleichen sich Fehler ein. In dieser Form dürfte Piastri den Titel nicht ins Trockene bringen.
Russell und Mercedes hatten sich in Austin sicher mehr erhofft. Am Start verlor der Brite direkt zwei Plätze und fiel von vier auf sechs zurück. Im Rennverlauf gelang es Russell nicht, die Positionen zurückzugewinnen.
Auch für Silberpfeil-Kollege Kimi Antonelli wäre mehr drin gewesen. Auf einem soliden siebten Platz liegend, wurde der Italiener allerdings Opfer einer zu optimistischen Attacke von Williams-Pilot Carlos Sainz. Antonelli fiel ans Ende des Feldes, konnte sich von dort aus nicht mehr entscheidend verbessern.
Yuki Tsunoda (Red Bull) kam mit Respektabstand auf Russell als Siebter ins Ziel mit Nico Hülkenberg (Sauber), Oliver Bearman (Haas) und Fernando Alonso (Aston Martin) im Schlepptau.
Gerade für Hülkenberg ein versöhnlicher Abschluss nach seiner Sprint-Kollision mit Piastri. Aber: Beim Hulk wäre dennoch am Samstag viel mehr drin gewesen.




