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Kwasniok will El-Mala-Hype "gar nicht kleinhalten"

Lässt sich in Köln feiern: Said El Mala
Lässt sich in Köln feiern: Said El Mala
Foto: © Marius Becker, dpa
19. Oktober 2025, 11:04

Said El Mala ist derzeit nicht zu stoppen. Ganz Fußball-Deutschland blickt auf den Shootingstar des 1. FC Köln. Mit seinem erneuten Traumtor beim 1:1 gegen den FC Augsburg rettete der 19-Jährige seinem Team nicht nur einen Punkt, sondern spielte sich einmal mehr ins Rampenlicht. Interviews gab das Offensivtalent anschließend keine - Gesprächsthema war er trotzdem.

"Was soll man da noch sagen?", sagte FC-Verteidiger Dominique Heintz nach Abpfiff und suchte zunächst die richtigen Worte: "Das ist natürlich eine Qualität. Wir wissen, was er kann. Es freut mich für den Jungen, weil er dranbleibt und weitermacht. Das bestätigt er Woche für Woche." Kölns Kapitän Marvin Schwäbe lobte: "Wir profitieren enorm von ihm und seinen Qualitäten." 

Schon jetzt Kölns wertvollster Spieler 

Dabei hatte FC-Trainer Lukas Kwasniok El Mala zunächst auf der Bank gelassen, da er nach zwei intensiven U21-Einsätzen leicht angeschlagen zurückgekehrt war. Vor dem Spiel hatte sich der Coach mit Sorge über den Hype und die steigende Erwartungshaltung um den Dribbelkünstler geäußert, relativierte aber nach der Partie: "Ich kann und will den Hype gar nicht klein halten."

Bemerkenswert ist der derzeitige Hype auch deshalb, weil El Mala bereits kurz davor stand, den Traum von einer Fußballkarriere aufzugeben. Nachdem er 2021 in der U15 von Borussia Mönchengladbach aussortiert wurde, überzeugte ihn sein älterer Bruder Malek weiterzumachen. Über den TSV Meerbusch und Viktoria Köln kam er schließlich zum 1. FC Köln, der beide Brüder unter Vertrag nahm.

Vergleiche mit Klubikone Podolski

Mit seiner unbekümmerten Spielweise erinnert El Mala viele Fans an Klubikone Lukas Podolski – und weckt Hoffnungen auf das nächste große Fußballmärchen am Rhein. Sein Trainer bleibt aber realistisch: "Wir machen uns nichts vor. Wenn er weiterhin so trifft und zu den Highlights noch die bundesligawichtigen Aspekte hinzugewinnt, müssen wir den unfassbar teuer abgeben. Das wird irgendwann passieren, das ist in Ordnung so."

Gleichzeitig betonte Kwasniok: "Aber ich habe das Gefühl, dass er aktuell den FC wirklich im Herzen trägt und die Phase hier genießt und wir genießen die auch." Doch schon jetzt wird El Mala mit Vereinen wie dem FC Bayern München in Verbindung gebracht, auch die Nationalmannschaft ist plötzlich ein Thema. Laut Marktwert ist der bis 2030 vertraglich gebundene Linksaußen bereits jetzt Kölns wertvollster Spieler.

FCA-Coach Wagner: "Ball ein bisschen flacher halten"

"Mit jedem Tor fünf Millionen mehr", scherzte Kwasniok, für den jedoch die Entwicklung seines Schützlings im Vordergrund steht: "Er ist ein absoluter Highlightspieler. Aber zwischen einem Highlightspieler und einem guten Bundesligaspieler liegen noch Welten dazwischen. Und das ist das Schöne, dass er und sein Umfeld das verstehen." 

Noch liegt also viel Arbeit vor dem erst 19-Jährigen. Der Wirbel um El Mala dürfte bei seinen aktuellen Leistungen jedoch so schnell nicht nachlassen - auch wenn nicht zuletzt auch FCA-Coach Sandro Wagner mahnte: "Wenn viel medial über einen jungen deutschen Spieler berichtet wird, tut es gut, den Ball ein bisschen flacher zu halten." 

Schwäbe: "Junge ist gut geerdet"

Ähnliche Töne hatte zuletzt auch U21-Coach Antonio Di Salvo angeschlagen, unter dem El Mala trotz starker Ansätze noch nicht so glänzen konnte. "Manchmal geht es mir auch zu schnell mit dem Hochjubeln. Said hat super Voraussetzungen und Anlagen in seinem Spiel - Schnelligkeit, Zielstrebigkeit. Aber es ist auch nicht alles so einfach", sagte Di Salvo. 

FC-Mitspieler Schwäbe wollte die Euphorie nicht bremsen: "Bislang lassen wir ihn laufen, weil es gut funktioniert. Ich glaube, dass er ein guter Junge ist und gut geerdet ist. Deswegen machen wir uns da keine Gedanken." Ähnlich sieht es Kwasniok. "Wenn er aber in die falsche Richtung abbiegt, drücken wir ihm ein Navi in die Hand und befördern ihn auf den richtigen Weg", sagte der Trainer bei Sky. Für Köln ist El Mala schon jetzt ein sportlicher und emotionaler Gewinn – auch wenn man im Rheinland längst weiß, dass das Märchen wohl nicht ewig dauern wird.

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