Nach über zwei Jahrzehnten am Kommandostand endete die sportliche Ehe von Christian Horner und Formel-1-Rennstall Red Bull Racing in diesem Jahr. Ex-F1-Fahrer Christijan Albers sagt: Die Trennung erfolgte nicht nur viel zu spät, sondern bescherte dem langjährigen Teamchef auch viele Millionen, die ihm eigentlich gar nicht zustehen.
Für den ehemaligen Formel-1-Piloten Christijan Albers ist die Sache klar: Red Bull hat unter dem Strich viel zu lange an Christian Horner festgehalten.
"Horner hat in all den Jahren eine wichtige Rolle bei Red Bull gespielt und viel erreicht, aber jeder hat ein Ablaufdatum. Das sieht man jetzt. Es ist im Grunde eine Schande, dass Red Bull so lange gebraucht hat, weil es kein Geheimnis ist, dass viele Leute ihn [Horner] schon Anfang 2024 loswerden wollten", sagte Albers im Interview mit der niederländischen Zeitung "De Telegraaf".
Anfang 2024 waren gegen Horner erstmals Vorwürfe des Machtmissbrauchs öffentlich geworden. Die Stimmung im Team veränderte sich daraufhin spürbar. Entlassen wurde der Brite zunächst allerdings nicht. Die Trennung erfolgte erst im Juli 2025.
Horner, meint Albers, hätte als Verantwortlicher nie in eine Lage wie diese reinkommen dürfen.
Ex-Formel-1-Fahrer: Auch Red Bull hat Fehler gemacht
Auch Red Bull warf der Ex-Fahrer einige Versäumnisse vor. So zum Beispiel den personellen Aderlass im Ingenieursbereich. "Top-Personal wie Adrian Newey, Jonathan Wheatley und davor noch Rob Marshall sind gegangen. Außerdem hat Horner den Fehler gemacht, den Vertrag mit Sergio Pérez zu verlängern, nur um ihn ein paar Monate später zu entlassen", so der heute 46-jährige Niederländer.
Dass Red Bull Horner am Ende noch mit einem millionenschweren Abfindungspaket "belohnt" hat, findet er als ehemaliger Fahrer "absolut lächerlich! Als Fahrer hat man immer Performance-Klauseln in seinem Vertrag. Wenn du nicht performst, gehst du. Bei all dem Erfolg, den er hatte, hat er irgendwann seinen Weg verlassen. Er hat seinen Fokus verloren, was dazu geführt hat, dass Red Bull fast seinen Status als Top-Team verloren hätte", schoss Albers gegen Horner.
"Ich verstehe schon, dass Red Bull alles so schnell wie möglich beenden wollte. Aber es ist einfach lächerlich, dass er auf diesem Weg noch belohnt wurde, wenn man so will", erklärte der Niederländer.