Oleksandr Usyk hat 38 Jahre, 24 Profikämpfe und 350 Amateur-Duelle auf seinem Boxer-Buckel. Kein Wunder, dass sich der unumstrittene Schwergewichts-König ein Ablaufdatum für seine einzigartige Karriere gesetzt hat. Doch davon rückt Usyk nun ab - Deutschlands Box-Star Agit Kabayel wird das gerne hören.
Schon bevor er Daniel Dubois am 19. Juli im Wembley-Stadion k.o. schlug und zum zweiten Mal in einem Jahr alle anerkannten WM-Gürtel im Schwergewicht vereinigte, hatte Oleksandr Usyk seinen Rentenplan ausgebreitet.
Zwei Kämpfe habe er noch im Tank, "nur zwei", sagte der Ukrainer bei "Sky Sports" Anfang des Jahres. Nachdem Dubois mittlerweile bei den Akten liegt, hieße das eigentlich: noch ein Auftritt und dann Karriere-Sonnenuntergang.
Im Gespräch mit der ukrainischen Nachrichtenagentur "UNN" ist Usyk davon jetzt aber abgerückt. "Ich werde boxen, bis ich 41 bin. Und dann werde ich eine Sport-Akademie aufbauen und dort trainieren", sagte er.
Usyk wird am 17. Februar (dem Geburtstag Muhammad Alis) 39 Jahre alt. Der Rechtsausleger ist seit vier Jahren Schwergewichts-Weltmeister, 2024 vereinte er alle vier WM-Titel mit einem Sieg über Tyson Fury, den er auch in einem Revanchekampf bezwang.
Im Sommer holte er sich mit dem K.o.-Triumph über Dubois den IBF-Titel zurück, den er zwischendurch niedergelegt hatte, und krönte sich erneut zum unumstrittenen Schwergewichts-Weltmeister.
Boxen: Usyk will weitermachen - kommt Kabayel zum Zug?
Der Weltverband WBO hat Usyk verpflichtet, den Titel des Verbandes nächstes Jahr gegen den Sieger des Duells zwischen Joseph Parker (Neuseeland/WBO-Interims-Meister) und Fabio Wardley (England) am 25. Oktober zu verteidigen. Möglich ist aber auch, dass der Ukrainer einen seiner vier Gürtel abgibt, um finanziell lukrativere Kämpfe zu bestreiten.
"Ich kann nicht sagen, gegen wen ich im Ring stehen werde, weil die Verhandlungen laufen", verriet der Weltmeister. "Ich würde euch zum Narren halten, wenn ich einen Namen nennen würde."
Er trainiere jeden Tag "mit dem Ziel, nächstes Jahr in den Ring zu steigen und - mit Gottes Hilfe - zu gewinnen", so Usyk weiter.
Deutschlands Boxstar Agit Kabayel wird das gerne hören. Der Bochumer ist beim Verband WBC Interims-Weltmeister und als solcher Pflichtherausforderer Usyks. Auf einen Titelkampf gegen den Weltmeister wartet Kabayel bisher vergeblich.
Er rechne damit, dass Usyk seine Karriere 2026 beendet, sagte der "Leberking" kürzlich in seinem Youtube-Vlog. Usyk klingt nun allerdings anders. Womöglich bekommt Kabayel also kommendes Jahr doch seine WM-Chance.
Der 33-Jährige klettert am 10. Januar in Oberhausen wieder ins Seilquadrat. Der Gegner steht noch nicht fest.