Die Detroit Lions haben im ersten Monday Night Game von Woche 7 im Spitzenspiel der NFL gegen die Tampa Bay Buccaneers ein Ausrufezeichen gesetzt. Running Back Jahmyr Gibbs überragte beim 24:9-Heimerfolg.
Buccaneers @ Lions: Auf einen Blick
- Die Defense der Lions überzeugte trotz zahlreicher Ausfälle und machte Baker Mayfield und Co. stets das Leben schwer.
- Die Bucs, die ihren besten Receiver mit mehreren Verletzungen schon in der ersten Hälfte verloren, standen sich teilweise auch selbst im Weg, hatten aber auch enorme Protection-Probleme.
- Jahmyr Gibbs überragte mit über 200 Scrimmage Yards und zwei Touchdowns, sodass er mit einer Legende gleichgezogen ist.
Buccaneers @ Lions: Die Analyse
Die Lions legten los wie die Feuerwehr und waren offenbar darauf erpicht, Amon-Ra St. Brown nach dessen Drop im Chiefs-Spiel in Woche 6 direkt wieder ins Spiel zu bringen. Das gelang, denn er schloss den ersten Drive, der nur sechs Plays andauerte, mit einem 27-Yard-Touchdown-Catch-and-Run ab. Auffällig bei den Buccaneers war derweil, dass einige Spieler auf dem Detroiter Kunstrasen ausrutschten. Das sorgte im Anschluss auch dafür, dass die Gäste nach nur drei Plays punten mussten.
In der Folge bekamen die Defenses auf beiden Seiten mehr Zugriff. Edge Rusher Yaya Diaby schaffte einen Strip-Sack gegen Jared Goff, aus dem die Bucs aber kein Kapital schlugen. Die Lions wiederum scheiterten danach in der Red Zone bei einem missglückten vierten Versuch. Doch auch daraus machten die Gäste nichts, weil sie gegen eine komplett aus Reservisten bestehende Secondary kaum Land sahen und gegen enge Man Coverage fast komplett auf kurze Pässe limitiert waren.
Mit weniger als sechs Minuten zu spielen leisteten sich die Lions dann einen schweren Fehler und ließen Running Back Jahmyr Gibbs durch die Mitte schlüpfen. Danach war "Sonic" nicht mehr zu stoppen und sauste zu einem 78-Yard-Touchdown. Die Bucs verloren in der Folge auch noch Rückkehrer Mike Evans mit einer Gehirnerschütterung und einer Schulterverletzung nach einem harten Aufprall beim Versuch, nach einem Deep Ball zu hechten.
Buccaneers: Lange Pause für Mike Evans
Es folgten ein verlorener Fumble von Bucs-Receiver Sterling Shepard, ein vergebener Field-Goal-Versuch von Lions-Kicker Jake Bates (54 YDS) sowie zwei Interceptions in kurzer Abfolge, ehe den Bucs kurz vor der Pause immerhin noch Punkte durch ein 53-Yard-Field-Goal von Chase McLaughlin gelangen.
Nach dem Break legten die Gäste dann ihren ersten guten Drive des Spiels hin und Mayfield fand schließlich Tez Johnson auf einen Screen, den der Rookie nach Monster-Pancake-Block von Right Tackle Charlie Heck zu einem 22-Yard-Touchdown trug. Allzu großen Aufwind bekam Tampa Bay dadurch jedoch nicht, denn die Lions marschierten daraufhin direkt wieder in die Red Zone und Gibbs durchbrach einmal mehr ein paar Tackles und lief zu einem 5-Yard-Touchdown, um die Führung auf 21:9 auszubauen.
Eine Art Vorentscheidung war dann eine konfus anmutende Sequenz zum Start des vierten Viertels. Die Buccaneers spielten einen vierten Versuch aus, Mayfield fand Tight End Cade Otton, der vermeintlich den Marker erreichte und dann laut erster Einschätzung der Schiedsrichter fumbelte - die Bucs eroberten den Ball. Nach einer Challenge blieb es beim Catch, obwohl Otton den Boden nicht "überlebte", doch nach erneutem Check stellte man dann auch noch fest, dass Otton in der Tat nicht den Marker erreicht hatte. Turnover on Downs und die Lions übernahmen an der gegnerischen 40. Wenig später traf Bates aus 58 Yards und baute die Führung auf 24:9 aus.
In der Folge scheiterten die Bucs in der Red Zone und vergaben einen vierten Versuch mit mehreren schlechten Mayfield-Pässen in Serie mit 4:24 Minuten auf der Uhr. In der Folge wurden die Bucs nochmal bei 4th Down gestoppt und die Lions spielten die Uhr runter.
Tampa Bay Buccaneers (5-2) @ Detroit Lions (5-2)
Ergebnis: 9:24 (0:7, 3:7, 6:7, 0:3) BOXSCORE
Buccaneers @ Lions: Die wichtigsten Statistiken
- Bei seinem 78-Yard-Touchdown-Run erreichte Gibbs eine Höchstgeschwindigkeit von 22,23 Meilen pro Stunde. Das war die dritthöchste Geschwindigkeit eines Ballträger überhaupt in dieser Saison laut "Next Gen Stats" - Gibbs hielt hier bereits den zweiten Platz in der Wertung. Kein anderer Running Back toppte in diesem Jahr bislang 21,27 Meilen pro Stunde.
- Die Bucs spielten offensiv äußerst eindimensional und liefen nur elfmal im ganzen Spiel für 42 Yards.
- Die Offensive Line der Bucs war vor allem durch die Mitte in Pass Protection anfällig. Sie ließ laut "PFF" 18 Pressures zu, zehn davon durch die Mitte.
- Gibbs hat nun 38 Touchdowns in seinen ersten 39 NFL-Spielen erzielt. Lions-Legende und Hall-of-Famer Barry Sanders hatte ebenfalls seinerzeit 38 TD in seinen ersten 39 Spielen erzielt.
Der Star des Spiels: Jahmyr Gibbs (Running Back, Lions)
In einem Spiel, das lange Zeit zäh war, glänzte Gibbs mit seiner unnachgiebigen Mentalität. Er durchbrach immer wieder Tackles und sobald er etwas Platz hatte, war er mit seinem Speed nicht zu halten. Er erzielte zwei Touchdowns und brachte es auf 218 Scrimmage Yards - die meisten seit Calvin "Megatron" Johnson im Trikot der Lions im Jahr 2013.
Der Flops des Spiels: Tackling (Buccaneers)
Es gab so einiges zu kritisieren an der Vorstellung der Bucs in diesem Spiel. Offensiv ließ das Play-Calling zu wünschen übrig - man vernachlässigte das Run Game außer in frühen Downs viel zu oft. Doch defensiv fiel vor allem auf, das nicht konsequent getackelt wurde, was die zwei Gibbs-Touchdowns zur Folge hatte. Hier einzelne Spieler herauszustellen, wäre fast schon unfair, da sie zu viele in diesem Bereich enttäuschten.
Analyse: Buccaneers @ Lions - das fiel taktisch auf
- Mayfield verlegte sich in der ersten Hälfte fast ausschließlich auf kurze Pässe, weil Downfield einfach nichts offen war. Trotz einer Secondary, die ausschließlich aus Reservisten bestand, spielten die Lions zumeist Man Coverage, doppelten außen etwa gegen Egbuka mit Safety-Hilfe oder sogar über die Mitte und hielten Mayfield so immer wieder davon ab, mehr als Sicherheitspässe zu werfen.
- Die Bucs begegneten Hutchinson stets mit mehreren Spielern. Ein Tight End verteilte häufig einen Chip-Block und ein Running Back wurde zusätzlich eingesetzt, um neben dem Tackle gegen den Edge Rusher vorzugehen.
- Die Lions suchten im Passspiel häufiger Linebacker Dennis in Space, um dessen Schwierigkeiten in Coverage auszunutzen. Das Ergebnis sprach für sich: 6 Receptions auf 6 Targets für 68 Yards.
- Die Bucs wiederum variierten häufig ihre Pass-Rush-Looks, täuschten teilweise Blitzer an, während sie in manchen Downs auch mal sechs Rusher schickten und damit Goff das eine oder andere Mal aus der Ruhe brachten.
- Die Bucs brachten sich offensiv wieder mal viel zu oft in Schwierigkeiten mit (erfolglosen) Run Plays in frühen Downs. Das führte entsprechend oft zu 3rd&Long-Situationen, die den Lions, die dann auch blitzten, in die Karten spielten.





































