Die San Francisco 49ers haben trotz zahlreicher Ausfälle einen wichtigen 20:10-Heimsieg im Sunday Night Game von Woche 7 der NFL eingefahren. Christian McCaffrey war der überragende Mann mit zwei Touchdowns.
Falcons @ 49ers: Auf einen Blick
- Christian McCaffrey machte sein bestes Spiel seit Dezember 2023 in der Regular Season und war damit der entscheidende Mann für die 49ers.
- Auch wenn er eine insgesamt solide Leistung zeigte, waren die Fehler von Michael Penix am Ende kostspielig und gaben dem Spiel eine andere Richtung.
- Die 49ers halten mit diesem Sieg mit den Los Angeles Rams Schritt, die zuvor in London gegen die Jaguars gewannen und ebenfalls bei 5-2 stehen.
Falcons @ 49ers: Die Analyse
Die zähe erste Hälfte gehörte trotz Fehlern ultimativ den 49ers. Die ersten Punkte erzielten jedoch die Falcons durch ein 38-Yard-Field-Goal von John Parker Romo. Das jedoch war eine Enttäuschung nach einem Drive, der über zehn Minuten und 19 Spielzüge andauerte, aber nur 60 Yards zurücklegte. Am Ende stand ein Sack von Defensive Tackle Sam Okuayinonu gegen Michael Penix.
Mac Jones, der erneut für den verletzten Brock Purdy spielte, hatte wenig später Pech mit einem Pass über die Mitte, der Jauan Jennings aus den Händen rutschte und bei Falcons-Linebacker Kaden Elliss für eine Interception landete. Die Defense der Hausherren hielt jedoch, sodass die Niners den Ball schnell zurückbekamen und es besser machten. Sie setzten dann hauptsächlich aufs Run Game und bekamen ein paar längere Läufe von Christian McCaffrey, der diesen Drive dann mit einem 1-Yard-Touchdown vollendete. Und nach einem Strip-Sack von Bryce Huff gegen Penix erzielte Eddy Pineiro sogar noch ein 55-Yard-Field-Goal.
Die Falcons hätten danach beinahe nochmal die Chance auf Punkte gehabt, doch Penix leistete sich eine Strafe für Intentional Grounding exakt zehn Sekunden vor dem Pausenpfiff und das sorgte dann für einen Runoff von zehn Sekunden, der die Halbzeit in Mangel einer Timeout der Gäste abrupt beendete.
Auch nach der Pause blieb vieles beim Alten: Die 49ers bewegten den Ball hauptsächlich mit kurzen Pässen und Läufen von McCaffrey - und kamen zu einem weiteren Pineiro-Field-Goal -, während die Falcons vor allem Bijan Robinson den Ball gaben, sei es auf dem Boden oder mit kurzen Pässen durch die Luft. Er erzielte dann auch den ersten Falcons-Touchdown über zehn Yards durch einen Screen.
Als man dann drauf und dran war, das Spiel doch noch zu drehen im vierten Viertel, stockte die Offense in der gegnerischen Hälfte. Robinson wurde bei 3rd&1 ohne Raumgewinn gestoppt und anschließend brach Cornerback Chase Lucas den 4th-Down-Pass von Penix Richtung Drake London von der 35-Yard-Linie der Niners ab. Die Hausherren bekamen den Ball zurück und ließen sich danach von McCaffrey tragen. Er - und Mac Jones per gelegentlicher Scrambles - brachten die Niners erneut in die Red Zone und dann landeten sie durch einen 3rd&Long-Pass zu McCaffrey an der 4-Yard-Linie. Von dort vollendete - selbstredend - McCaffrey selbst mit seinem zweiten Touchdown des Abends. Die Vorentscheidung mit 2:26 Minuten auf der Uhr.
Mit diesem Erfolg bleiben die 49ers gleichauf mit den Los Angeles Rams (5-2) in der NFC West. Die Seattle Seahawks können am Montagabend (gegen Houston) ebenfalls noch nachziehen.
Atlanta Falcons (3-3) @ San Francisco 49ers (5-2)
Ergebnis: 10:20 (0:0, 3:10, 7:3, 0:7) BOXSCORE
Falcons @ 49ers: Die wichtigsten Statistiken
- Für McCaffrey war es das erste Spiel mit mehreren Touchdowns seit Dezember 2023, als ihm drei Scores gegen Arizona gelungen waren. Zudem waren ihm ebenfalls zuletzt im Dezember 2023 gegen Baltimore wenigstens 100 Rushing Yards gelungen.
- McCaffrey hat nun zum siebten Mal mindestens 100 Rushing und 70 Receiving Yards in einem Spiel erzielt. Er überholte damit Hall-of-Famer Marshall Faulk und Priest Holmes für die meisten solcher Spiele in der NFL-Geschichte.
- Die Offensive Line der 49ers machte den Unterschied und ließ ganze fünf Pressures zu, machte zudem den Weg für McCaffrey frei und sorgte für 175 Rushing Yards ingesamt.
Der Star des Spiels: Christian McCaffrey (Running Back, 49ers)
Explosiv war die Offense der Niners keineswegs, doch McCaffrey sorgte auf dem Boden (129 YDS, 2 TD) und durch die Luft (7 REC, 72 YDS) dafür, dass der Ball bewegt wurde und die eigene Defense an der Seitenlinie bleiben durfte für weite Strecken des Spiels. Und seine zwei Touchdowns machten den Unterschied. Er hat endlich mal wieder sein Team getragen.
Der Flops des Spiels: Michael Penix Jr. (Quarterback, Falcons)
Am Ende werden enge Spiele durch Nuancen entschieden. Und Penix machte eben zu viele kleine Fehler, um am Ende mitzuhalten. Da wäre eine Delay-of-Game-Strafe zu nennen, ebenso das teure Intentional Grounding, das die erste Hälfte ohne weitere Punkte für Atlanta beendete. Generell war er zu oft zu unentschlossen und zögerlich sowie nicht präzise genug.
Analyse: Falcons @ 49ers - das fiel taktisch auf
- Die 49ers, die selten blitzen, schickten in Abwesenheit von Fred Warner direkt beim ersten 3rd Down des Spiels zwei blitzende Linebacker durch die Mitte und sorgten für ein schnelles 3-and-out. Es war ein guter Weg, um den zuletzt schwächelnden Pass Rush ohne Nick Bosa in Schwung zu bringen.
- Die 49ers-Defense verwirrte Penix und seine O-Line häufig mit diversen Looks an der Line. Sie täuschten Blitzes an, ließen sich dann in Coverage fallen, überluden einzelne Seiten mit Blitzes und arbeiteten auch häufiger mit Simulated Pressures.
- Die Falcons setzten häufiger auf eine Art Shuffle-Formation, bei der Tight End Charlie Woerner im Backfield neben Penix (Shotgun) als nomineller Running Back aufgestellt war und Robinson daneben als eine Art H-Back im Slot. Daraus spielten sie etwa den Screen, der zu Robinsons Touchdown im dritten Viertel führte. In erster Linie kreierten sie damit bessere Blocking-Möglichkeiten vor Robinson.