Der FC Schalke 04 mischt in dieser Saison die 2. Bundesliga auf. Klub-Legende Olaf Thon tritt aber auf die Euphoriebremse. Außerdem plaudert er Details über den Rauswurf des ehemaligen Kaderplaners Ben Manga aus.
Von einem Aufstieg des FC Schalke 04 träumt Olaf Thon (noch) nicht.
"Wie ich hörte, ist die Ausgabe des Trainers und der Verantwortlichen ähnlich: Ball flach halten", sagte der 49-Jährige in einem Interview mit "ran.de." und ergänzte: "Denn die Parole war ja nach den zwei missglückten Saisons davor: einstelliger Tabellenplatz. Und nach zwei schwierigen Jahren mit Abstiegskampf wäre ein einstelliger Tabellenplatz ein Erfolg. Alles andere kommt, wenn es kommt."
Für den Aufschwung der Schalker macht Thon den neuen Sportvorstand Frank Baumann verantwortlich.
"Der Aufsichtsrat hat zunächst korrigiert, indem er Frank Baumann als neuen Sportvorstand verpflichtet hat. Dadurch konnten die nächsten Schritte eingeleitet werden - etwa die Verpflichtung des Trainers oder auch die Entlassung von Ben Manga im Bereich Scouting", betonte der Eurofighter.
Mit Miron Muslic habe Baumann einen Coach gefunden, den niemand auf dem Zettel hatte. "Er leistet ehrliche Arbeit und hat in kurzer Zeit seine Handschrift erkennbar gemacht. Das ist nach so kurzer Zeit sehr überraschend", lobte Thon den Österreicher: "Der Trainer hat es geschafft, gemeinsam mit seinem Team eine Mannschaft aufs Feld zu schicken, die in jedem Spiel alles gibt. Der Einsatz stimmt, der Zusammenhalt auch. Die Defensive wurde stabilisiert, Torhüter Karius spielt eine große Rolle."
Brisante Details über Schalke-Aus von Ben Manga
Über das Aus von Kaderplaner Manga verriet Thon durchaus brisante Details.
"Das Thema hat sich schon länger hingezogen und war absehbar. Wenn man zweimal im Abstiegskampf zur 3. Liga steckt, läuft etwas falsch. Einige Transfers glückten nicht", so Thon.
Manga habe sich sogar in Trainerangelegenheiten eingemischt: "Er hat teilweise dem Trainer nahegelegt, Spieler aufzustellen, die er geholt hatte. Mischte sich aktiv in die Trainerarbeit ein."
Außerdem habe es "unglückliche Aussagen und Missverständnisse in der Zusammenarbeit" gegeben. "Ein Kaderplaner sollte sich seiner Rolle bewusst sein und sich entsprechend verhalten. Frank Baumann hat daher die Reißleine gezogen", merkte Thon an.
Der Ex-Profi nahm Manga aber auch in Schutz: "Ich glaube, er hat alles versucht, manchmal hat man eben kein Glück. Er hat ja auch gute Transfers gemacht - Karius und Sylla zum Beispiel. Nicht alles war schlecht."