Max Schönhaus zählt zu den größten Hoffnungsträgern des deutschen Herren-Tennis, Anfang Oktober feierte der 18-Jährige beim M15-Event in Monastir seinen ersten Turniersieg auf der ITF-Tour. In Offenbach soll am besten der nächste Coup folgen.
Nachdem Max Schönhaus mit einem 6:2-6:4-Sieg gegen den Südafrikaner Alec Beckley (Nummer 668 der Weltrangliste) stark ins M15-Turnier in Offenbach gestartet ist, legte der 18-Jährige am Mittwoch im Achtelfinale ein knappes 5:7, 6:2 und 6:4 gegen seinen 25-jährigen Landsmann Calvin Müller (Nummer 981 der Weltrangliste) nach. Somit steht die 841 des ATP-Rankings im Viertelfinale, wo ein Däne wartet, der sich in den letzten Tagen zu einem echten Angstgegner für deutsche Talente entwickelt hat: Christian Sigsgaard (Nummer 547 der Weltrangliste).
Der 28-Jährige hat zum Auftakt das 18-jährige DTB-Talent Tom Sickenberger und im Achtelfinale den 17-jährigen Jamie Mackkenzie aus dem Turnier genommen. Mit Schönhaus wartet nun der nächste Youngster des deutschen Tennis auf den an Position zwei gesetzten Sigsgaard.
Nicht auszuschließen ist sogar, dass es für Sigsgaard gegen deutschen Nachwuchs weitergeht. Bei einem Sieg gegen Schönhaus könnte es im Halbfinale zum Duell mit dem 18-jährigen Nikolai Barsukov (Nummer 1210 der Weltrangliste) kommen. Barsukov schlug im Achtelfinale überraschend den Iren Michael Agwi (Nummer 592 der Weltrangliste). Nächste Hürde ist Alec Deckers aus den Niederlanden (Nummer 722 der Weltrangliste).
Rund um das Turnier hat sich Schönhaus übrigens zu den Herausforderungen geäußert, die der Sprung von der Junioren- auf die Profitour mit sich bringt.
"Vom Tennis her ist es gar kein so großer Unterschied zwischen den besten Junioren und den Herren bei den Future-Turnieren. Bei den Herren geht es halt mehr auf den Körper wegen der längeren Ballwechsel", führte Schönhaus im Interview mit der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" aus.
Und weiter: "Der entscheidende Unterschied ist aber der Kopf: Auf der Future-Tour sind viele Männer dabei, die Ende zwanzig sind, und immer noch davon träumen, Profis zu werden. Die sind schon so lange dabei, spielen auch geiles Tennis, aber zeigen nicht in jedem Spiel, dass sie unbedingt gewinnen wollen. Und das ist der Schlüssel für mich: Um die zu schlagen, muss ich über diesen unbedingten Siegeswillen kommen – dafür muss auch das spielerische Level nicht immer unglaublich sein."
Tennis-Talent Schönhaus: "Das ist das Ziel"
Schönhaus' Fokus liegt aber auch auf einem anderen Vorhaben: Der Youngster will seine Top-10-Position im Junioren-Ranking verteidigen. Das bestätigte das Talent der "FAZ".
"Das ist das Ziel, weil ich dann im nächsten Jahr automatisch bei acht Challenger-Turnieren teilnehmen könnte. Kostenlos. Dann müsste ich nicht so viele Future-Turnier spielen, könnte also so schnell wie möglich diese Einstiegshürde in den Profibereich nehmen, wenn ich mich gut anstelle", sagte er.
Auf Challenger-Ebene würde bereits die Qualifikation fürs Hauptfeld Schönhaus reichlich Punkte aufs Konto spülen.