Nach der Trennung von Christian Horner ist etwas Ruhe eingekehrt bei Red Bull Racing. Ganz verstummt sind die Wechselgerüchte um Formel-1-Serienweltmeister Max Verstappen aber nicht. Red-Bull-CEO Oliver Mintzlaff äußert sich zur Zukunft des 28 Jahre alten Niederländers.
"Max weiß, was er an uns hat. Es war nicht nur Red Bull, das ihm die Chance in der Formel 1 gegeben hat, sondern wir haben auch vier WM-Titel gemeinsam gewonnen. So etwas verbindet. Er verdankt uns genauso viel wie wir ihm. Deswegen mache ich mir keine Sorgen, dass er uns verlassen könnte", sagte der 50 Jahre alte Manager gegenüber "Sport Bild".
Verstappen war vor dem Horner-Aus bei Mercedes und Aston Martin gehandelt worden. Konkret wurden die Gerüchte letztlich aber nicht.
Klar ist allerdings: Nur der sportliche Erfolg wird den Formel-1-Superstar dauerhaft bei Red Bull halten. Die Frage wird also auch sein, wie stark das Auto des britisch-österreichischen Rennstalls nach den weitgreifenden Regeländerungen im kommenden Jahr ist.
"Das wird eine riesige Zäsur für alle", gab Mintzlaff zu. "Wir kommen erstmals mit unserem eigenen Motor. Das ist ein Milliarden-Investment, von dem wir uns wünschen, dass es auch dementsprechend funktioniert. Denn natürlich wollen wir Weltmeister werden, und dafür müssen wir die bestmöglichen Voraussetzungen schaffen. Den besten Fahrer haben wir schon."
Formel 1: Red Bull wollte "neuen Impuls"
Im Rückblick auf den Wechsel an der Rennstallspitze betonte Mintzlaff: "Christian Horner genießt bei mir großen Respekt, weil er über 20 Jahre viele Titel gewonnen hat. Aber wir wollten einen neuen Impuls. Wir hatten das Gefühl, dass das Team nicht mehr die Leichtigkeit hatte. Die braucht es aber für sportlichen Erfolg."

Abgelöst wurde Horner, der weit über die Teamchef-Rolle hinausgehende Kompetenzen hatte, von Laurent Mekies. Der vom Schwesterteam Racing Bulls beförderte Franzose fokussiert sich dagegen voll auf den Kernbereich seiner Arbeit.
"Ein Formel1-Team ist ein großes Unternehmen. Da geht es nicht nur um Racing, sondern das Business umfasst deutlich mehr Bereiche. Ich bin ein großer Befürworter, wenn man diese Verantwortung – wie auch in anderen Sportarten – auf mehrere Schultern verteilt und für jedes Gebiet Spezialisten hat", erklärte Mintzlaff.
Mekies habe "es in kürzester Zeit geschafft, das Team hinter sich zu vereinen. Aber er kann nicht nur menschlich führen, sondern mit seinem Ingenieurs-Hintergrund vor allem auf der technischen Seite mitreden", lobte der Red-Bull-Boss.
Man habe "ja in den letzten Monaten kein neues Auto entwickelt, stattdessen greifen die vielen Schnittstellen einfach wieder besser ineinander. Das sind zahlreiche kleine Stellschrauben, aber die können eine große Auswirkung haben".