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ATP 1000 Shanghai
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ATP 1000 Shanghai
Tennis
(M)

"Es ist einfach verrückt"

Das irrste Tennis-Märchen der Geschichte?

Video: Irre Tennis-Sensation im Familienduell
13. Oktober 2025, 13:34
sport.de
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Der Weltranglistenerste Carlos Alcaraz und der zweimalige Grand-Slam-Finalist Stefanos Tstsipas aus Griechenland mussten passen, ab davon waren allerdings alle Spieler aus den Top 30 des ATP-Rankings in der vergangenen Woche beim Masters in Shanghai am Start. Dass sich mit dem Franzosen Arthur Rinderknech und Valentin Vacherot aus Monaco letztlich die Nummer 54 und die Nummer 204 der Weltrangliste um den Titel duellierten, war eine Sensation. Dass der Qualifikant aus dem Fürstentum triumphierte, eigentlich ein schier unglaubliches Märchen. Wie unglaublich, untermauern die Statistiken.

Vor seinem Start in der Qualifikation zum ATP-Masters in Shanghai bestritt Valentin Vacherot 2025 inklusive Davis Cup 57 Matches auf der Tour. Davon gewann der Monegasse 35 und verlor 22 - eine solide Ausbeute zwar, keine aber, die einen 26-Jährigen als potenziellen Weltklassespieler entlarvt.

Zumal Vacherots größter Coup des Jahres bis Shanghai ein deutlicher 6:2-6:1-Erfolg gegen die damalige Nummer 49 des Rankings Jan-Lennard Struff beim Masters in Monaco war. Ein Turnier, an dem Vacherot sich die Teilnahme als bester Monegasse der Tour verdiente. Weitere Überraschungen? Mangelware! 

Im Gegenteil: Im Vorfeld des wahrgewordenen Traums in China schied Vacherot beim Challenger in Saint-Tropez noch in Runde eins gegen den Franzosen Robin Bertrand (Nummer 311 der Weltrangliste) aus, beim Challenger in Manacor war kurz zuvor sogar der Japaner Jay Dylan Hara Friend (Nummer 874 der Weltrangliste) eine zu hohe Hürde. 

Anders als in den Jahren 2021 bis 2024, in denen Vacherot immer wenigstens zwei kleinere Turniere und insgesamt sogar vier Challenger gewann, gelang 2025 bis Shanghai auch kein Turniersieg. Im ATP-Ranking fiel Vacherot aus den Top 200.

Diese Tatsachen im Gepäck, rutschte Vacherot sogar nur knapp ins Feld der Qualifikation in Shanghai, in der er gegen US-Talent Nishesh Basavareddy und Liam Draxl aus Kanada jeweils vor dem Aus stand und nur haarscharf das Hauptfeld des Masters erreichte.

"Es ist unfassbar, was gerade passiert ist"

Die folgende Leistungsexplosion, die zu Siegen gegen Laslo Djere aus Serbien (Nummer 82 der Weltrangliste), Alexander Bublik aus Kasachstan (17), den Tschechen Tomas Machac (23), Tallon Griekspoor aus den Niederlanden (31), Holger Rune aus Dänemark (11), Rekord-Grandslam-Sieger Novak Djokovic (5) und letztlich Rinderknech (54)  führte, hätten wohl selbst die kühnsten Wettanbieter nicht in petto gehabt.

Kein Wunder, nach Roberto Carretero (1996 in Hamburg) und Albert Portas (2001 in Hamburg) avancierte Vacherot erst zum dritten Qualifikanten, der einen Masters-Titel errungen hat, niedriger als der Monegasse war zuvor jedoch niemand im ATP-Ranking notiert. 

"Es ist unfassbar, was gerade passiert ist. Ich habe keine Ahnung, was gerade passiert. Ich träume nicht einmal, es ist einfach verrückt", rang Vacherot nach seinem Coup um Worte. Und weiter: "Ich bin einfach so glücklich mit meinen Leistungen der letzten zwei Wochen. [...] Und ich denke, für den Tennissport ist diese Geschichte unfassbar."

Ach ja, dass Rinderknech, der das Endspiel ebenfalls völlig überraschend erreichte, zu allem Überfluss Vacherots Cousin ist, ist ausreichend erzählt, verleiht der irren Story aber ein weiteres filmreifes Kapitel.

Frankreich
Arthur Rinderknech
A. Rinderknech
1
6
3
3
Monaco
Valentin Vacherot
V. Vacherot
2
4
6
6
10:30
So, 12.10.
Beendet
vollständiger Spielplan

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