Um ein mögliches Comeback von Manuel Neuer vom FC Bayern im Tor der Nationalmannschaft zu forcieren, müsste Bundestrainer Julian Nagelsmann wohl den ersten Schritt machen.
Laut "Bild" wäre eine Voraussetzung für eine Neuer-Rückkehr ein persönliches Gespräch mit Nagelsmann, das dieser anstößt und in dem er dem 39 Jahre alte Schlussmann klarmacht, dass er ihn zurück im Team haben will und auf ihn baut.
Hintergrund: Das Verhältnis zwischen Neuer und Nagelsmann ist kompliziert. Engen Kontakt pflegten die beiden dem Bericht zufolge nie.
Auch bei Neuers Rücktritt aus dem DFB-Team im August 2024 lief die Kommunikation angeblich suboptimal. Neuer habe zunächst vergeblich versucht, Nagelsmann am Tag der Bekanntgabe seiner Entscheidung vorher telefonisch zu erreichen, heißt es. Seinen Entschluss soll er daraufhin zunächst DFB-Sportdirektor Rudi Völler mitgeteilt haben. Nagelsmann habe sich erst später bei Neuer zurückgemeldet, heißt es weiter.
In dem Gespräch mit Völler soll es um ein mögliches Comeback des Weltmeisters von 2014 mit Blick auf die WM 2026 in Kanada, den USA und Mexiko gegangen sein, sollte sich im deutschen Tor eine Notfall-Situation ergeben. Beide Seiten sollen sich diese Option damals offengehalten haben.
Beim FC Bayern krachte es zwischen Neuer und Nagelsmann
Beim FC Bayern krachte es zwischen Neuer und Nagelsmann bekanntlich heftig: Als der heute 38-jährige Übungsleiter Anfang 2023 für den Rauswurf des langjährigen Torwart-Trainers Toni Tapalovic sorgte, kritisierte Neuer dies in einem Interview scharf.
"Dieser Schlag hat mich extrem getroffen", sagte er der "Süddeutschen Zeitung". Die Entscheidung sei für ihn "aus dem Nichts gekommen", ebenso für Tapalovic. "Ich habe das überhaupt nicht verstanden. Mich hat das richtig umgehauen."
Dennoch war die Zusammenarbeit von Neuer und Nagelsmann rund um die Heim-EM 2024 sehr professionell. "Bild" zufolge könne sich Neuer vorstellen, diese bei der WM noch einmal aufzunehmen, sollte der derzeit verletzte Marc-André ter Stegen (FC Barcelona) nicht rechtzeitig fit werden.
Sprechen will Neuer derzeit öffentlich demnach vorerst nicht über ein solches Szenario, vor allem, um das Standing der anderen DFB-Keeper um Oliver Baumann (1899 Hoffenheim) nicht zu schwächen.