Die deutsche Fußball-Nationalmannschaft geht als großer Favorit in das WM-Qualifikationsspiel gegen Luxemburg. Beim letzten Aufeinandertreffen vor gut 20 Jahren gab es einen 7:0-Kantersieg für das DFB-Team. Aktuell ist die Elf von Julian Nagelsmann aber im Formtief. Ein Vorteil für Luxemburg und Trainer Jeff Strasser?
98 Länderspiele absolvierte Jeff Strasser in seiner Profi-Karriere für die Nationalmannschaft von Luxemburg. Damals war er teilweise der einzige Profi im Kader. "Mittlerweile ist es Gott sei Dank anders", erklärt Strasser im "kicker". "Für die letzten Länderspiele habe ich keinen Spieler mehr nominiert, der in Luxemburg spielt."
Die Verbesserungen in den letzten Jahren führt der ehemalige Trainer vom 1. FC Kaiserslautern und von Borussia Mönchengladbach auf die positiven Entwicklungen in den Verbands- und Vereinsstrukturen zurück: "Viele Jugendspieler trainieren von Montag bis Freitag. Unter der Woche funktioniert der Verband quasi wie ein Nachwuchsleistungszentrum."
Trotzdem: Seitdem Strasser im August das Traineramt übernommen hat, gab es bisher nur Niederlagen in der WM-Qualifikation. Doch sowohl bei dem 1:3 gegen Nordirland als auch beim 0:1 gegen die Slowakei spielte die Luxemburg-Elf phasenweise stark auf.
Nach einem frühen Rückstand gegen Nordirland erzielte Luxemburg erst den Ausgleich und war aus Sicht von Strasser "anschließend sogar dominanter". Eine Steigerung gab es dann noch einmal gegen die Slowakei. "In dem Spiel waren wir statistisch in sehr vielen Belangen überlegen", zieht der 51-Jährige ein positives Fazit.
WM-Qualifikation: DFB-Formtief für Strasser eher ein Nachteil
Mit der DFB-Elf wartet nun aber noch einmal ein anders Kaliber: "Es wird sehr wahrscheinlich eine Partie, in der wir am Ende weniger Ballbesitz haben als Deutschland, das kann man voraussagen", so Strasser.
Dass es beim Team von seinem Kollegen Julian Nagelsmann derzeit alles andere als rund läuft, ist für den Luxemburg-Coach sogar eher ein Nachteil: "Mir wäre es liebe gewesen, Deutschland hätte die ersten Spiele beide gewonnen, weil ich einfach glaube, dass im Fußball immer mal wieder das eine oder andere Spiel weniger gut laufen kann. Aber wenn das vor Kurzem schon einmal der Fall war, ist die Mannschaft vorgewarnt."