Mit der Verpflichtung von Remco Evenepoel hat Red Bull-Bora-Hansgrohe vor einigen Wochen für großes Aufsehen gesorgt. Mit dem Belgier, Florian Lipowitz und Primoz Roglic verfügt das Team nun über drei Stars, die bei den wichtigsten Radsport-Events ganz vorne dabei sein wollen. Ein Ex-Profi kritisiert daher die jüngste Verpflichtung.
"Ich habe die Verpflichtung von Remco nicht ganz verstanden", betonte Karsten Migels im Gespräch mit "Eurosport" und führte aus: "Man hätte stattdessen auf das aufbauen können, was man entwickelt hat. Ich denke da an Florian Lipowitz und die jungen Fahrer bei Red Bull-Bora-Hansgrohe." Der Deutsche war bei der Tour de France im Sommer sensationell auf Rank drei in der Gesamtwertung gefahren.
Nun aber werde "sich einiges ändern", befürchtet der 61-Jährige, der hofft, dass die Tour-Entdeckung auch in der Zukunft die Chance erhält zu begeistern: "Er hat die Fähigkeiten, den Radsport in Deutschland zu bedienen - aber muss eben die Möglichkeit erhalten, das zu tun." Bei den großen Rundfahrten sieht Migels den 25-Jährigen aber sowieso vor Evenepoel.
Radsport: Kann Lipowitz gegen Pogacar und Vingegaard bestehen?
"Ich glaube, dass er eher als Evenepoel in der Lage sein wird, bei der Tour de France gegen Tadej Pogacar und Jonas Vingegaard anzutreten. Evenepoel hat zwar bei der Vuelta schon bewiesen, dass er bei den Grand Tours erfolgreich sein kann, aber die Tour ist eine andere Hausnummer", erklärte der gebürtige Bochumer gegenüber dem TV-Sender weiter.
Migeld meldete Zweifel an, dass "Evenepoel da über drei Wochen so stabil bleibt, auch vom Kopf her, dass er um den Sieg mitfahren kann."
Anders sei das bei Lipowitz: "Bei Florian muss man selbstverständlich den Ball flach halten, aber ich bin mir ziemlich sicher, dass er häufiger als Remco dazu imstande sein wird, Pogacar und Vingegaard herauszufordern."