Hätte Florian Wirtz lieber zum FC Bayern als zum FC Liverpool wechseln sollen, liefe es dann besser für den deutschen Nationalspieler? Diese These stellte kürzlich der frühere FCB-Boss Karl-Heinz Rummenigge indirekt auf. Doch für den aktuellen DFB-Geschäftsführer Andreas Rettig liegt Rummenigge mit seiner Einschätzung nicht richtig.
Die bisherige Ausbeute von Florian Wirtz in der Premier League spricht eine eindeutige Sprache: Null Tore und null Vorlagen hat der im Sommer von Bayer Leverkusen zum FC Liverpool gewechselte deutsche Nationalspieler bislang in Englands höchster Liga verbucht. Zu wenig für die Erwartungen der Reds, zu wenig auch für die Ansprüche des DFB-Stars.
Hätte Wirtz also lieber innerhalb der Bundesliga zum FC Bayern gehen sollen, der lange am Mittelfeldspieler baggerte? Ex-FCB-Boss Karl-Heinz Rummenigge ließ kürzlich in "Sport Bild" etwas in der Richtung durchblicken. "Ich muss ehrlich sagen, im Falle von Florian Wirtz tut es mir nach wie vor leid, weil ich glaube, der Spieler wäre bei Bayern München besser aufgehoben als beim FC Liverpool", sagte Rummenigge vor wenigen Tagen.
Darauf angesprochen, reagierte DFB-Geschäftsführer Andreas Rettig nun vielsagend. "Aus Sicht eines Vereinsvertreters kann ich die Aussage über einen der besten deutschen Spieler verstehen, wenn der Spieler nicht zum eigenen Klub kam und man ihm eine Träne nachweint", so Rettig gegenüber "Sport Bild".
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Gleichzeitig widersprach Rettig jedoch der Einschätzung Rummenigges. "Eines ist doch klar: Florian wird sich in Liverpool durchsetzen, da gibt es keine Diskussion. Bei einem Spieler seiner Qualität kann keiner ernsthaft sagen, dass er sich nicht durchsetzt", wurde der DFB-Boss deutlich.
Rettig: Wenn Nagelsmann gut ist, dann ...
Wieder zurück in die Erfolgsspur will auch Julian Nagelsmann mit dem DFB-Team, der bei diesem Unterfangen einen stark aufgelegten Wirtz sicherlich gut gebrauchen kann. Laut Gerüchten hat Nagelsmann unter anderem eine "Reißleinen"-Klausel im Vertrag, die es ihm erlaubt, vorzeitig zu gehen, aber auch der DFB kann die Notbremse ziehen.
"Zu Vertragsinhalten möchte ich mich nicht äußern", wiegelte Rettig ab, gab jedoch zu: "Nur so viel: Wir haben für beide Seiten einen fairen und leistungsbezogenen Vertrag abgeschlossen. Wenn Julian Nagelsmann und das Trainerteam erfolgreich sind, lohnt sich der Blick auf den Gehaltszettel auch."