Fußball-Zweitligist FC Schalke 04 setzt seit dieser Saison auf sein neues Scouting-Tool "Stats Libuda", in das der Klub mehrere Jahre Entwicklungsarbeit gesteckt hat. Dadurch sollen künftig vor allem Neuzugänge gefunden werden, die zur Spielphilosophie der Königsblauen passen. Doch nicht alle Entscheider waren von dem Programm überzeugt.
Die neue Scouting-Datenbank des FC Schalke 04 "Stats Libuda" hat nach Angaben von "Sport Bild" durchaus für "Risse" innerhalb der Klubführung gesorgt. Demnach konnte etwa Ben Manga, bis zuletzt Direktor für "Kaderplanung, Scouting und Knappenschmiede", wenig mit dem vom Revierklub entwickelten Programm zur Spielersichtung anfangen - ein Mitgrund für seine Freistellung.
Das Tool wurde von den Entwicklern so konzipiert, dass jene Spieler einen hohen Scouting-Wert auf einer Skala von 0 bis 99 erzielen, die zur neuen Schalke-DNA passen: Hohe Laufbereitschaft, aggressives Pressingverhalten und starke Zweikampfquoten zählen zu den Kernpunkten.
Neues Schalke-Tool trägt erste Früchte: "Ein wichtiger Hebel"
Manga jedoch schlug dem Bericht zufolge im Sommer überwiegend mögliche Neuzugänge vor, die einen niedrigen Wert bei "Stats Libuda" hatten. Bezeichnend: Als man rückwirkend den von ihm federführend im letzten Jahr verpflichteten Ilyes Hamache in der Datenbank eingab, spuckte das Programm dem Bericht zufolge einen Wert von lediglich elf Prozent aus. Inzwischen spielt der 22-Jährige auf Leihbasis für Amiens SC.
In zurückliegenden Sommer wurden Neuzugänge wie Soufiane El-Faouzi (70 Prozent) bereits mithilfe von "Stats Libuda" verpflichtet. "Für uns ist es ein wichtiger Hebel, um Spieler zu finden, die zu uns passen", wird Vorstandsboss Matthias Tillmann im Fachblatt zitiert: "Die Daten bieten uns eine sehr nützliche Grundlage, bevor wir uns die Spieler live anschauen und diese dann persönlich treffen."
Auch Cheftrainer Miron Muslic ist inzwischen mehr in die Kaderplanungen involviert als etwa seine Vorgänger Kees van Wonderen oder Karel Geraerts. Er schalte sich aktiv in die Diskussionen der Kaderplaner ein.