DFB-Sportdirektor Rudi Völler hat eine Erklärung für den Stolperstart von Florian Wirtz beim FC Liverpool - und eine klare Prognose mit Blick auf die Zukunft des 150-Millionen-Euro-Mannes.
"Der große Unterschied ist: Bei Bayer Leverkusen wurde er trotz der individuellen Klasse der anderen Spieler immer gesucht", analysierte Völler im Fußball-Talk "Sky90". "Spieler wie Granit Xhaka, Alejandro Grimaldo oder Robert Andrich haben zwar ihr Spiel aufgezogen, klar. Aber in dem Moment, wo Florian sich angeboten hat, hat er immer den Ball bekommen. Er war als junger Kerl schon der Häuptling."
In Liverpool tut sich Wirtz hingegen weiter schwer. In zehn Pflichtspielen für die Reds gelang ihm erst eine Vorlage und noch kein einziges Tor. Zudem schlitterte die Mannschaft von Trainer Arne Slot zuletzt in eine Ergebniskrise. Bei der 1:2-Pleite beim FC Chelsea am Samstag wurde Wirtz nur eingewechselt.
"Ich habe mir bewusste einige Spiele von Liverpool mit ihm angeschaut: Er macht unglaublich viel, läuft viel, zieht viele Sprints an, geht auch in die Tiefe. Aber er wird dann nicht so angespielt, wie er aus Leverkusen oder der Nationalmannschaft gewohnt war. Das muss man sich im Laufe der Wochen und Monaten auch erst erarbeiten", sagte Völler.
Scheitert Wirtz beim FC Liverpool? Völler spricht Klartext
Er habe in dieser Hinsicht bei Wirtz aber "überhaupt keine Bedenken", betonte der 65-Jährige, "weil ich weiß: Er ist nicht einer von diesen Diven auf seiner Position, die stehen bleiben und den Kopf hängen lassen, wenn sie dreimal nicht angespielt wurden. So ist Florian nicht. Er ist nicht nur ein außergewöhnlicher Fußballer, sondern er hat auch einen super Charakter. Er wird sich immer von der ersten bis zur letzten Minute auskotzen, geht immer vorne drauf. Er hat auch unglaubliche Laufwerte. Er wird sich durchsetzen."
Womöglich hilft Wirtz dabei auch die Reise zum DFB-Team, das in der WM-Quali am Freitag auf Luxemburg und am Montag auf Nordirland (Anstoß 20:45 Uhr, ab 20:15 Uhr live bei RTL) trifft.
"Wir freuen uns sehr, dass er jetzt zehn Tage bei uns ist. Ich bin überzeugt davon, dass er zwei wunderbare Länderspiele hinlegen wird", sagte Völler.