Nico Hülkenberg erlebte beim Großen Preis von Singapur einen Formel-1-Sonntag, den er wohl am liebsten schnell aus seinem Gedächtnis streichen würde.
Nach einem soliden elften Platz im Qualifying durfte sich der Sauber-Pilot zunächst Hoffnungen auf Punkte machen – doch im Rennen lief alles gegen den einzigen deutschen Stammpiloten in der Formel 1. Nach mehreren Zwischenfällen überquerte Hülkenberg schließlich als 20. und damit als Letzter die Ziellinie.
"Ja, mühsam, kein sehr positives, gutes Rennen", lautete das ernüchternde Renn-Fazit von Nico Hülkenberg am "Sky"-Mikrofon.
Der endgültige Knackpunkt zuungunsten des Emmerichers war die 45. Runde, als sich Hülkenberg hinter Alpine-Pilot Franco Colapinto drehte. Zuvor hatte er bereits den Frontflügel seines Saubers bei einer leichten Kollision mit demselben Kontrahenten beschädigt.
Der Dreher war letztlich das Resultat einer unglücklichen Kombination aus Fremd- und Eigenverschulden. "Ich glaube, er hat viel, viel früher gebremst oder ist vom Gas als der normale Bremspunkt, 100 Meter gefühlt", erklärte Hülkenberg.
Später Boxenstopp kostete Positionen
Doch der Deutsche weiß auch, dass der Sauber selbst einen großen Anteil am vollkommen verkorksten Sonntag hatte. "Das ist das Problem mit unserem Auto, wenn wir nah an ein Auto kommen, dann verliert die Hinterachse, der Heckflügel brutal an Downforce und die Hinterachse hat blockiert. Und ab von da bin ich nur noch Passagier", schilderte er die Situation.
Auch strategisch griff das Team auf dem Stadtkurs von Singapur daneben. Ein später Boxenstopp kostete wertvolle Positionen, die Hülkenberg anschließend im dichten Verkehr nicht mehr zurückerobern konnte.
"Wir müssen uns die Strategie nochmal angucken. Dadurch, dass wir natürlich spät gestoppt haben, haben wir dann die Trackposition verloren", so der 37-Jährige.
Im engen Stadtkurs von Singapur offenbarten sich zudem erneut die Schwächen seines Boliden: mangelnde Traktion und fehlender Grip aus den langsamen Kurven. "Da haben wir echt charakteristische Probleme. Ausgangs dieser langsamen Kurven kommen wir überhaupt nicht klar und können nicht dranbleiben", resümierte Hülkenberg.



