Beim ATP-Masters in Shanghai hat Alexander Zverev nicht nur mit seinem Sieg über Qualifikant Valentin Royer für Schlagzeilen gesorgt, sondern vor allem mit einer brisanten Vermutung.
Der Hamburger wirft den Turnier-Organisatoren vor, die Tenniswelt einseitig zugunsten seiner Rivalen Carlos Alcaraz und Jannik Sinner zu gestalten – und zwar über die schleichende Angleichung der Spielbeläge.
"Ich hasse es, wenn die Beläge überall beinahe gleich zu spielen sind", wetterte Alexander Zverev nach seinem 6:4, 6:4-Erfolg am Samstag. Der Weltranglisten-Dritte sieht eine klare Tendenz: "Ich weiß, dass die Turnier-Direktoren das machen, weil sie offensichtlich wollen, dass Jannik und Carlos bei jedem Turnier gut abschneiden – und das ist es, was die beiden bevorzugen."
Zverev, seit Jahren Mitglied im ATP-Spielerrat, warnt vor dem Verlust der Vielfalt im Tennis. "Vor zehn Jahren konntest du nicht das fast gleiche Tennis auf Rasen, Asche oder Hartplatz spielen. Heute geht das. Ich bin kein Fan davon, ich finde, Tennis braucht unterschiedliche Spielstile. Daran fehlt es derzeit."
Prominente Unterstützung für Zverev
Während Zverev noch immer auf seinen ersten Grand-Slam-Triumph wartet, haben Sinner und Alcaraz in den vergangenen zwei Jahren das Geschehen auf der Tennis-Weltbühne dominiert – jeweils vier Titel gab es für den Italiener und den Spanier.
Sinner wehrte sich vor Ort in Shanghai prompt gegen die Vorwürfe: "Carlos und ich machen die Courts nicht, es ist nicht unsere Entscheidung. Für mich fühlen sie sich jede Woche immer noch leicht unterschiedlich an." Zudem habe er auch auf schnelleren Belägen stark gespielt.
Unterstützung erhält Zverev aber aus höchst prominenter Ecke: Roger Federer, der als der wohl eleganteste Spieler aller Zeiten gilt, hatte bereits vor Jahren gefordert, die Beläge wieder stärker zu differenzieren. Nur so könne echter Wettbewerb entstehen.
