Unter Thomas Thurnbichler erlebten die polnischen Skispringer eine überaus durchwachsene Saison, die in der Entlassung des Österreichers endete. Der Abschied des nun beim DSV tätigen 36-Jährigen ging jedoch nicht ohne heftige Nebengeräusche vonstatten. Seine Kritik am Ex-Coach hat Dawid Kubacki abermals bekräftigt.
Schon zum Saisonabschluss hatte der Pole mit Thurnbichler abgerechnet. Am Mittwoch war der 35-Jährige in der Sendung "Hejt Park" auf "Kanale Sportowy" zu Gast, wo er auf seine Kritik angesprochen wurde, die er vor rund einem halben Jahr geäußert hatte. Zunächst wollte Kubacki die Causa ruhen lassen, holte dann aber doch noch einmal aus.
"Er hat versucht, uns wie 15-Jährige zu motivieren und erzählte uns, dass wir mehr machen müssen", erklärte der Superstar: "Der Körper sagte uns aber, dass wir genug tun und uns etwas mehr Ruhe gönnen müssen. Wir sind erfahrene Sportler, wir kennen unsere Bedürfnisse. Unser Körper sagt uns: 'Das ist vielleicht ein bisschen zu viel.' In unserem Alter muss man darauf hören."
Skispringen: Thurnbichler "kein schlechter Trainer"
Das habe der Österreicher allerdings etwas anders gesehen, ließ Kubacki in der Folge durchblicken. Unter Neu-Cheftrainer Maciej Maciusiak sei das aber nun ganz anders. "Er hört uns etwas mehr zu. Er hört sich an, was wir zu sagen haben, was wir brauchen", lobte er den Thurnbichler-Nachfolger ausdrücklich.
Der nun zum DSV abgewanderte 36-Jährige sei sicherlich "kein schlechter Trainer, das habe ich nie gesagt", so Kubacki, der das Aus des gebürtigen Innsbrucker aber auch nicht bedauert. Dass er mit seinen Aussagen nach dem Ende des Weltcup-Winters für Ärger sorgte, bereut Kubacki inzwischen.
"Mit der Zeit stellte sich heraus, dass das nicht nötig war, aber ich habe keine Zeitmaschine. Es gab zu viele Emotionen, die schließlich explodierten, weil sie die ganze Saison über unterdrückt werden mussten", erklärte der Pole seine Attacke: "Schließlich kam es zum Ausbruch. Das war wohl nicht nötig. Im Nachhinein weiß ich das."