Zahlreiche Spieler haben den FC Bayern im Sommer verlassen. Einige Akteure blühen bei ihren neuen Klubs auf, für andere läuft es hingegen noch nicht.
sport.de blickt auf die Lage der Promi-Abgänge des FC Bayern.
Kingsley Coman
Nach 339 Pflichtspielen für den FC Bayern beendete Kingsley Coman sein Kapitel in München. Der 29-Jährige folgte den Lockrufen aus Saudi-Arabien und spielt bei Al-Nassr an der Seite von prominenten Namen wie Cristiano Ronaldo, Sadio Mané und Joao Félix.
Medienberichten zufolge soll Coman im Wüstenstaat ein Jahresgehalt von rund 20 Millionen Euro netto kassieren. Doch nicht nur finanziell läuft es beim 29-Jährigen. Coman führt mit Al-Nassr die Saudi Professional League derzeit mit der Maximalausbeute von zwölf Punkten aus vier Spielen an. Der Flügelflitzer steuerte bereits zwei Tore und vier Vorlagen bei.
Ob Saudi-Arabien als Bühne ausreicht, um sich in Frankreichs Kader für die Weltmeisterschaft 2026 zu spielen, ist allerdings unklar.
Joao Palhinha
Joao Palhinha und der FC Bayern - diese Zusammenarbeit entpuppte sich in der vergangenen Saison als großes Transfer-Missverständnis. Folgerichtig trennten sich die Wege im Sommer. Der defensive Mittelfeldmann ist an Tottenham Hotspur verliehen - und hier endlich wieder wichtig.
An fünf der ersten sechs Premier-League-Spieltagen stand Palhinha in der Startelf von Spurs-Coach Thomas Frank.
Beim jüngsten 1:1 gegen die Wolverhampton Wanderers rettete der Portugiese den Nordlondonern in der Nachspielzeit einen Punkt. Zuvor hatte der 30-Jährige bereits beim 2:0-Sieg gegen Manchester City getroffen.

Transfer-Journalist Ben Jacobs berichtete zuletzt bei "GiveMeSport", dass Palhinha gerne über die laufende Saison in der Premier League bleiben würde. Tottenhams Kaufoption soll bei rund 30 Millionen Euro liegen.
Mathys Tel
Bereits im letzten Winter wurde Mathys Tel vom FC Bayern an Tottenham verliehen. Im Sommer folgte dann die endgültige Trennung. Die Spurs sollen circa 35 Millionen Euro auf den Tisch gelegt haben. Doch schon früh in der Saison musste Tel einen herben Dämpfer hinnehmen.
Der amtierende Europa-League-Sieger nominierte den Offensivakteur nicht für die Champions-League-Ligaphase. Der 20-Jährige ist in der Königsklasse somit bis auf Weiteres zum Zuschauen verdammt.
Und auch sonst kommt Tel unter Trainer Frank nur sporadisch zum Zug. Einzig beim 3:0 gegen West Ham United stand der Franzose in der Premier League in der Startelf. Eine Torbeteiligung gelang ihm noch nicht.
Paul Wanner
In Person von Paul Wanner ließ der FC Bayern im Sommer ein weiteres Offensiv-Talent ziehen. Der 19-Jährige muss sich bei der PSV Eindhoven aber noch in Geduld üben.
Im jüngsten Champions-League-Duell mit Bayer Leverkusen (1:1) blieb Wanner nur Zuschauer. Gleiches Schicksal hatte ihn bereits in den Eredivisie-Partien gegen NEC Nijmegen (5:3) und Ajax Amsterdam (2:2) ereilt. Bei seinen bisherigen vier Einsätzen stand der Deutsch-Österreicher nur einmal in der Startelf.
"Er hat sich schon recht gut eingewöhnt, aber alle vergessen, dass er hierhergekommen ist, kurz nachdem er sich von einer schweren Knöchelverletzung erholt hat", begründete PSV-Coach Peter Bosz zuletzt bei "ESPN" den langsamen Wanner-Start in Eindhoven.
Eric Dier
An der Côte d'Azur genießt Eric Dier großes Vertrauen. Der Innenverteidiger ist bei der AS Monaco unter Trainer Adi Hütter unangefochtener Stammspieler.
Unter der Woche gelang in der Champions League eine Überraschung. Die AS Monaco trotzte einem Doppelpack von Erling Haaland und holte ein beachtliches 2:2 gegen Manchester City. Und Dier? Der Engländer blieb in der 90. Minute vom Elfmeterpunkt cool und erzielte den umjubelten Ausgleich.

Diers Plan ist aufgegangen. Anstatt beim FC Bayern als Rotationsspieler zu agieren, ist er im Fürstentum voll gefragt. Ein Dreijahresvertrag bis 2028 versüßt das Leben am Mittelmeer.
Leroy Sané
Die Erwartungshaltung an Leroy Sané in Istanbul ist riesig. Der 29-Jährige strauchelt bei Galatasaray bislang aber. Ein Tor und drei Vorlagen in acht Pflichtspieleinsätzen stimmen die Fans des türkischen Meisters nicht zufrieden. Die Euphorie seines spektakulären Empfangs ist inzwischen verflogen.
Beim 1:0-Coup in der Königsklasse gegen den FC Liverpool blieb dem Nationalspieler nur der Bankplatz - eine bittere Enttäuschung für den Ex-Bayern-Star.
"Leroy weiß selbst, dass er noch viel Potenzial nach oben hat. Dafür arbeitet er. Er möchte auch in einen gewissen Rhythmus kommen. Leroy hat gegen Liverpool nicht gespielt, aber er wird in Zukunft noch sehr, sehr wichtig für uns", reagierte Teamkollege Ilkay Gündogan bei "Sky".
Thomas Müller
Thomas Müller erobert die Herzen Nordamerikas. Der Raumdeuter steht bei den Vancouver Whitecaps direkt voll im Mittelpunkt. Seine starke Zwischenbilanz: Fünf Treffer und drei Assists in den ersten fünf Pflichtspielen.
Zudem feierte der 36-Jährige bereits seinen ersten Titel mit seinem neuen Klub. Beim Triumph im kanadischen Pokal trug sich Müller im Finale gegen Stadtrivale Vancouver FC (4:2) selbst in die Torschützenliste ein und steuerte eine Vorlage bei.
Der Weltmeister von 2014 schaffte dadurch einen historischen Erfolg. Mit seinem insgesamt 35. Titel überholte Müller im Ranking der erfolgreichsten deutschen Fußballer den bisherigen Spitzenreiter Toni Kroos (34).
Bryan Zaragoza
Bryan Zaragoza hat als Leihgabe von Celta Vigo einen schleppenden Start hingelegt. Der Linksaußen wartet noch auf seinen ersten Scorerpunkt (bislang acht Einsätze). Ein Bewerbungsschreiben für eine Bayern-Rückkehr sieht anders aus.
Der 24-Jährige müsse sich "an eine bestimmte Spielweise anpassen. Ich bin sehr zufrieden mit dem Interesse, das er zeigt. Wir wollen ihn zu einem kompletteren Spieler machen, als er bisher war, der sowohl innen als auch außen spielen kann und in der Verteidigung konstanter ist", sagte Vigo-Trainer Claudio Giráldez unlängst im "Marca"-Interview.