Dass sich sein mit möglichen Bonuszahlungen bis zu 150 Millionen Euro schwerer Wechsel von Bayer Leverkusen zum FC Liverpool als schwerer Rucksack erweisen könnte, ist keine Überraschung, ebenso wenig die immer ausufernde Kritik, die nach einem überschaubaren Start an der Anfield Road auf Florian Wirtz einprasselt. Ein englischer Experte glaubt dennoch weiter daran, dass der 22-Jährige die Kurve bekommt.
Als sich Florian Wirtz gegen ein Engagement beim FC Bayern und für einen Wechsel in die englische Premier League entschieden habe, habe der Offensivspieler gewusst, dass dieser Schritt "ein Risiko" darstelle, eröffnet der englische Fußball-Insider Andy Brassell im Gespräch mit "talkSPORT". Daher glaube er auch nicht, dass der Fehlstart ohne Torbeteiligung in Liga und Champions League den Deutschen "aus der Fassung bringen wird, denn Wirtz hat in seiner bisherigen Karriere einige wirklich schwierige Zeiten durchgemacht".
Konkret verweist Brassell auf Wirtz' Entschluss, sich in Jugendjahren vom 1. FC Köln zu verabschieden und sein Glück bei Bayer Leverkusen zu versuchen, ein Wechsel, der einige Kontroversen nach sich zog, sowie den Kreuzbandriss, der Wirtz 2021/22 mit in seinem steilen Aufstieg heftig ausbremste und die Teilnahme an der Weltmeisterschaft 2022 kostete.
Trotzdem habe Wirtz seinen Karriereweg immer konsequent verfolgt, so Brassell, der den DFB-Star daher mit einem anderen Superstar vergleicht: Erling Haaland.
Keine Zweifel an Talent und Mentalität
"Wenn man sich jemanden wie Haaland ansieht und wie sorgfältig seine Karriere geplant ist, denke ich, dass Wirtz in eine ähnliche Richtung geht", führte Brassell aus. Wirtz gehöre "zu einer Generation junger Spieler, die wie Kylian Mbappé wissen, welche Phasen sie durchmachen".
Wirtz sei das Risiko eines Fehlstarts nach dem Tapetenwechsel bewusst eingegangen, "weil er an sich glaubt".
Einen Tipp hat Brassell für Wirtz auch parat: Der Rechtsfuß müsse vor allem ohne Ball an sich arbeiten und "etwas athletischer werden". Bis Liverpool von Wirtz bekomme, was man sich vom Deal versprochen haben dürfte, werde es daher wohl noch "eine Weile dauern".
"Was sein Talent und seine Mentalität angeht, habe ich absolut keine Zweifel", stellt Brassell abschließend noch einmal klar heraus.

	































