Als Siegerin des Gesamtweltcups startet Franziska Preuß in die neue Saison. Biathlon-Ikone Michael Greis warnte die 31-Jährige nun vor zu hohen Erwartungen.
"Neues Spiel, neues Glück, würde ich mal sagen. Davon kann man dann nicht mehr zehren", sagte Greis im Interview mit "Sport1": "Gerade den Gesamtweltcup gewinnt man nur, wenn man eine komplette gute Saison hat. Aber in dieser Saison sind die Spiele wichtig und den Gesamtweltcup hat sie jetzt abgehakt."
Der Olympiasieger ergänzte: "Das Problem, das Franziska hat, ist, dass sie die Leitfigur ist. Diejenige, die im Fokus steht und die den ganzen Rucksack zu tragen hat. Ich hoffe, dass sie das mit genügend Lockerheit und Entspannung hinbekommt, weil aktuell jeder etwas von ihr möchte und genau die Fragen stellt: Wie schaut es aus mit Olympia? Was ist dein Ziel?"
Das sei durchaus "belastend, wenn der Erwartungsdruck so hoch ist", merkte Greis weiter an: "Ich hoffe, dass sie das zum richtigen Zeitpunkt ablegen kann und es dann laufen lässt."
In dem Interview äußerte sich Greis auch zu den deutschen Biathlon-Herren.
"Bei den Herren ist immer noch ein kleiner Umbruch im Gange. Zum Glück wurde vergangenes Jahr die erste Medaille in der Staffel gewonnen, das wird Motivation sein", sagte der 49-Jährige.
Allerdings sei gerade der Herrenbereich "unheimlich umkämpft und da muss man schauen, dass wir wieder einen Siegläufer bekommen".
Diese Auswirkungen hat der Biathlon-Rücktritt der Bø-Brüder
Der Rücktritt der beiden norwegischen Brüder Johannes Thingnes und Tarjei Bø habe das Feld noch einmal enger zusammenrücken lassen.
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"Wenn wir es analytisch sehen, war er natürlich der Dominator. Johannes Thingnes Bø hat vor allem die Laufzeiten bestimmt. Aber er hat sich diesbezüglich auch mit einigen anderen duelliert. Deswegen wird es tendenziell enger", meint Greis.

