Nach fünf Spieltagen in der Fußball-Bundesliga befindet sich Borussia Mönchengladbach auf dem letzten Tabellenplatz. Gladbach-Legende Wolfgang Kleff teilte nun sowohl gegen Verantwortliche als auch gegen Spieler aus.
"Das ist leider alles hausgemacht. Wenn ich die Einkaufspolitik der vergangenen Jahre sehe, dann sind das in der großen Mehrheit Leute für viel Geld, aber leistungsmäßig für die 2. und 3. Liga", sagte Kleff zur "Bild".
Der 78-Jährige schlug daher Alarm: "Ich sage das auch ganz deutlich: Meine Borussia muss ganz schwer aufpassen, dass sie diese Saison nicht absteigt."
In Schutz nahm Kleff lediglich Interimstrainer Eugen Polanski und Torwart Moritz Nicolas. Die beiden seien derzeit "die ärmsten Schweine".
Dass sich die Verantwortlichen von Gladbach erst Mitte September von Gerardo Seoane getrennt hat, kritisierte Kleff scharf.
"Die sollen um Gottes willen Eugen den Job jetzt auch machen lassen! Der Kerl ist ehrlich, klar, leidenschaftlich und bringt was rüber", schwärmte die Vereinslegende vom Seoane-Nachfolger und stichelte gegen den Schweizer: "Also genau das Gegenteil von der Schlaftablette, die da vor ihm da war."
"Seoane hat hier nie an den Niederrhein gepasst"
Die Trennung von Seoane hätte bereits in der Endphase der vergangenen Saison erfolgen sollen. "Seoane hat hier nie an den Niederrhein gepasst, er konnte die Menschen nicht begeistern, hatte keine Emotionen und hat sie unterdrückt. Aber ich muss doch dem neuen Trainer die Saisonvorbereitung geben und ihn am Kader mitwirken lassen - so ist es katastrophal", urteilte Kleff.
Auch mit den Spielern ging der ehemalige Keeper hart ins Gericht - gerade mit Blick auf die 4:6-Pleite gegen Eintracht Frankfurt.
"Und gegen Frankfurt? Um Gottes willen! Das war wie bei Moses, wenn er das Rote Meer teilte - so konnte die Eintracht-Stürmer dann an unseren Jungs vorbeispazieren. Sorry, wir haben da aber auch Leute drin, die taugen wirklich nur für Platz 18", polterte Kleff: "Bei uns glauben irgendwie alle, die können herumstehen und sich auf den Kleindienst verlassen - aber das reicht so einfach nicht."