Beim Straßenrennen der Rad-WM setzte sich Tadej Pogacar mit großem Abstand durch. Herausforderer Remco Evenepoel war nach technischen Problemen zurückgefallen. Radsport-Experte Jens Voigt kritisierte den Belgier nun.
Beim Straßenrennen der Rad-WM am Sonntag verlor Remco Evenepoel wertvolle Sekunden, als sein Fahrrad einen Defekt hatte und er genervt auf den Ersatzwagen wartete. Knapp 66 Kilometer vor dem Ziel fuhr Pogacar seinem Kontrahenten uneinholbar davon.
"Ohne diese Fahrradwechselei und ohne den Frust, die Enttäuschung und die Wut wäre er deutlich dichter an Pogacar dran gewesen, vielleicht sogar fast mit ihm gemeinsam angekommen. Wenn man das rausrechnet, war der Unterschied zwischen den beiden sehr gering", analysierte Ex-Profi Jens Voigt bei "Eurosport".
Der 54-Jährige äußerte dabei auch Kritik an Evenepoel und dessen Team Soudal Quick-Step.
"Dieses Rad hätte er in Ruanda noch einmal Probe fahren müssen. Das ist offenbar nicht passiert. Im Fernsehen konnte man wenig erkennen, aber ein sensibler Fahrer wie Remco, der 10.000 Kilometer mit diesem Rad fährt, der spürt so etwas", so Voigt.
Dass Evenepoel angehalten hat und auf ein Ersatzrad gewartet hat, hält der TV-Experte für einen Fehler.
"Nun muss man sich einen Plan überlegen, aber einfach anhalten war die schlechteste Option. Er hätte weiterfahren können und auf dem Rundkurs seine Mechaniker auf den Fahrradwechsel eine Runde vorbereiten können. Dann wäre das in einer geplanten Umgebung passiert und er hätte zehn Sekunden statt einer Minute verloren", erklärte Voigt.
Pogacar rächt sich für Demütigung im Zeitfahren
Den Sieg fuhr Pogacar nach einem beeindruckenden 66-Kilometer-Solo mit einem Vorsprung von 1:28 Minuten ins Ziel.
Der Slowene dürfte die Revanche für seine deutliche Pleite im Zeitfahren vor einer Woche in Ruanda genossen haben. Evenepoel war dabei 2:37 Minuten schneller gewesen. Obwohl er zweieinhalb Minuten später gestartet war, hatte er Pogacar noch überholt.