Aufsichtsratsmitglied Karl-Heinz Rummenigge war beim FC Bayern in der zurückliegenden Sommer-Transferphase eine der kritischen Stimmen, als es um einen möglichen Wechsel von VfB-Stürmer Nick Woltemade ging. Dem langjährigen Manager waren die geforderten Summen schlichtweg zu hoch, wie er nun betonte.
Karl-Heinz Rummenigge hat sich im Sommer beim FC Bayern intern gegen die Verpflichtung von Nick Woltemade zu den vom VfB Stuttgart geforderten Konditionen ausgesprochen. "Ich habe gesagt: Wir kommen in Größenordnungen rein, die finde ich nicht mehr akzeptabel", sagte er am Sonntag im "Bayerischen Rundfunk": "Wir sollten nicht alle Forderungen erfüllen."
Mit seiner Meinung zum Transferpoker um den deutschen Nationalspieler sei er an die weiteren Entscheider beim deutschen Rekordmeister herangetreten. Auch Uli Hoeneß hatte in den vergangenen Wochen immer wieder deutlich gemacht, dass er aufgrund der Stuttgarter Preisvorstellungen gegen die Verpflichtung war.
Der VfB Stuttgart hatte über 70 Millionen Euro für den Angreifer gefordert. Die Münchner hatten es im August noch mit einem "Gesamtpaket von Interessent und Spielerseite zusammen in Höhe von mehr als 60 Millionen Euro plus Weiterverkaufsbeteiligung" versucht, wie Woltemade-Berater Danny Bachmann verraten hatte. Anschließend stiegen die Bayern aus.
Der VfB Stuttgart konnte letztlich bekanntermaßen trotzdem einen Mega-Deal einfädeln, da Premier-League-Klub Newcastle United händeringend nach einem neuen Stürmer gesucht hatte und kurz vor der Transfer-Deadline sogar bis zu 90 Millionen Euro bot.
"Ich kann denen in Stuttgart nur gratulieren, dass sie einen – ich sage jetzt mal in Anführungszeichen - Idioten gefunden haben, der so viel Geld bezahlt hat – weil das hätten wir in München gesichert nicht gemacht", so Rummenigge in aller Deutlichkeit.
Rummenigge lobt Kompany und Kane
Der langjährige Klub-Chef zeigte sich in der Sendung "Blickpunkt Sport" abseits des Wechsel-Theaters im Sommer äußerst zufrieden mit der Entwicklung der Mannschaft unter Trainer Vincent Kompany.
Der Belgier habe den Teamspirit "zurückgebracht" und die Mannschaft "wieder zu einer Einheit geformt", so der 70-Jährige. "Das Ergebnis ist jetzt, dass die Mannschaft wirklich toll funktioniert. Und der Trainer, das muss man klar und deutlich sagen, ist da der Spiritus Rektor, der macht einen tollen Job."
Ein Sonderlob verteilte Rummenigge an Torjäger Harry Kane. "Er ist nicht nur ein toller Spieler auf dem Platz, sondern er ist auch im privaten ein ganz angenehmer Mensch. Der ist kein arroganter Typ, der keine Autogramme gibt oder sich für keine Selfies zur Verfügung stellt. Er macht alles. Ein ganz netter, sympathischer Bursche noch nebenbei."