Die Rad-WM in Ruanda ist für viele Starter zum Fiasko geworden. Beim Straßenrennen am Sonntag hagelte es Aufgaben. Im Peloton grassiert wohl ein Magen-Darm-Virus.
Mit Georg Zimmermann, Jonas Rutsch und Felix Engelhardt waren drei der vier deutschen Rad-Profis schon früh betroffen.
Das Trio gab das Rennen auf, noch bevor die Hälfte der Strecke absolviert war. Marius Mayrhofer hielt noch etwas länger durch, aber musste auch vorzeitig aufhören. Der frühere Weltmeister Julian Alaphilippe aus Frankreich stieg ebenfalls aus.
"Ich denke, wir sind nicht die Einzigen, die hier Probleme haben", sagte Rutsch dem Portal "Radsport-News.com". "Man kann nur schauen, dass man nicht mehr auf die Toilette muss. Aber im Endeffekt habe ich gerade schon gehört, dass sie bei den beiden Dixi-Klos, die sie hier oben aufgestellt haben, auch eine Drehtür einbauen könnten."
Die beiden Top-Favoriten Tadej Pogacar und Remco Evenepoel mussten ebenfalls recht früh im Rennen einen Toiletten-Stop einlegen. Beide konnten aber weiterfahren.
Rad-WM in Ruanda schon vorher in der Kritik
Vor dem gezeichneten Feld lag am Sonntag eine echte Tortur. 267,5 Kilometer, 5475 Höhenmeter und anspruchsvolle klimatische Bedingungen bei etwa 28 Grad in der etwa 1.500 Meter hoch gelegenen Hauptstadt Kigali hätten selbst gesunde Fahrer an ihre Grenzen gebracht.
Doch schon seit einigen Tagen wird die WM von Krankheitsmeldungen begleitet. Bereits unter der Woche hatten deutsche Radsportler über Magenprobleme geklagt.
Liane Lippert etwa musste das Mixed-Rennen am Mittwoch auslassen und berichtete am Samstag, dass sie sich während des Straßenrennens übergeben habe.
Auch sonst stehen die Titelkämpfe in Ruanda - die ersten überhaupt auf dem afrikanischen Kontinent - in der Kritik. Der Vorwurf lautet vor allem, dass die Regierung um Präsident Paul Kagame Sportswashing betreibt - also das eigene Image durch die Wettkämpfe aufbessern will.
Amnesty International wirft der Regierung eine ganze Reihe von Menschenrechtsverletzungen vor.