Die dramatische 4:6-Niederlage gegen Eintracht Frankfurt hat die Krise bei Borussia Mönchengladbach am Samstagabend noch einmal deutlich verschärft. Fohlen-Sportchef Roland Virkus leidet unter der Misere, auch sein Stuhl scheint zu wackeln.
Nach der denkwürdigen Heimpleite gegen die SGE hat Roland Virkus eine kurze Nacht hinter sich. "Und wenn man dann aufsteht, dann ist es eigentlich noch schlimmer als gestern Abend", betonte der sportliche Leiter von Borussia Mönchengladbach am Sonntagmittag im "Doppelpass" bei "Sport1".
Seine Gladbacher hatten sich im Top-Spiel gegen Eintracht Frankfurt teils in desolater Verfassung präsentiert. Zeitweise lag man im eigenen Stadion mit 0:6 zurück.
"Wir haben es bis zur 60. Minute einfach nicht gut gemacht. Wir waren viel zu weit weg, sind nicht in die Zweikämpfe gekommen und haben schlecht nachgeschoben. Und dann ist die Eintracht mit Qualität gesegnet und in der Lage, Mannschaften rund zu spielen", analysierte Virkus den Auftritt der Borussia.
Die Aufholjagd in der Schlussphase sei zwar eine gute Reaktion gewesen. Virkus wolle sich von der Leistungssteigerung aber "nicht blenden lassen2.
Taumelt Gladbach in die 2. Bundesliga?
Man müsse nun "aus der Emotionalität wieder zur Sachlichkeit kommen" und die richtigen Schlüsse ziehen. Eine vorschnelle Reaktion auf der Trainerposition soll es daher nicht geben. Sicher ist nur, dass Interimslösung Eugen Polanski auch am kommenden Sonntag im Heimspiel gegen den SC Freiburg auf der Bank sitzt.
Der Groll der Fans hatte sich am Samstag ohnehin eher auf den Geschäftsführer Sport fokussiert. "Virkus raus", hatte es durch den vollen Borussia-Park geschallt. Der 58-Jährige steht für Kaderzusammenstellung und nach der Trennung von drei Cheftrainern schon länger in der Kritik.
Über eine mögliche Nachfolge wird öffentlich bereits diskutiert. Nils-Ole Book von der SV Elversberg gilt Berichten zufolge als möglicher Kandidat.
Teil der sportlichen Wahrheit sei aber auch, dass man aktuell unter vielen Verletzungen leide, merkte Virkus im "Doppelpass" an. Aufgrund von wirtschaftlichen Zwängen war man im Sommer zudem zu Spielerverkäufen gezwungen. Diese ungünstige Dopplung habe nun die Folge, dass eine klare Achse in der Mannschaft fehle.
Ausreden, die Stefan Effenberg im "Doppelpass" nicht gelten ließ. Die Gladbach-Krise allein an Verletzungen festzumachen, "wäre zu billig."
"Dass man so auseinanderfliegt in der ersten Halbzeit, kann ich schwer nachvollziehen", sagte der TV-Experte, der einst für die Borussia spielte. "Das darf nicht passieren und macht mir mittlerweile wirklich Sorgen."




























