Vor wenigen Wochen erst las Bayern-Patron Uli Hoeneß dem Münchner Sportvorstand Max Eberl im "Doppelpass" von "Sport1" die Leviten, wie ein strenger Lehrer einem Schulbuben. Beim 4:0 des FC Bayern über Werder Bremen zeigten sich die beiden aber harmonisch-einträchtig.
Uli Hoeneß und Max Eberl verfolgten die nächste Tor-Sause des FC Bayern in der Allianz Arena Seit' an Seit', saßen in der Loge nebeneinander. Für gewöhnlich sitzt Michael Diederich neben dem Ehrenpräsident und Eberl, der scheidende Finanzvorstand war beim Bremen-Spiel aber nicht zugegen.
Und siehe da: Von Distanz oder Unfrieden zwischen Hoeneß und Eberl nichts zu sehen - trotz der' kritischen Tönen des Klub-Patriarchen an die Adresse des Sportvorstands vor einigen Wochen im "Sport1-Doppelpass".
Stattdessen steckten Hoeneß und Eberl vertraut die Köpfe zusammen, tuschelten, analysierten und jubelten über die vier Bayern-Tore inklusive zwei historische Harry-Kane-Buden - ein Herz und eine Seele, pünktlich zur Wiesnzeit.
Dabei hatte Hoeneß den ohnehin schon angeschlagenen Eberl bei "Sport1" ziemlich in den Senkel gestellt. Der Sportvorstand sei bei Meinungsverschiedenheiten ziemlich "empfindlich" und solle lernen, Aufgaben auf mehrere Schultern zu verteilen, zog der 73-Jährige vom Leder.
FC Bayern: Hoeneß stellte Eberl in den Senkel
Außerdem betonte Hoeneß, er und sein Aufsichtsrat-Kollege Karl-Heinz Rummenigge würden sich erst zurückziehen, wenn beim FC Bayern die "richtigen Leute" an den richtigen Stellen seien. Eine weitere Spitze gegen Eberl, interpretierte Fußball-Deutschland eilig.
Die Tribünen-Bilder von Freitag zeichnen nun zumindest nach außen ein anderes, harmonisches Bild: Friede und Freude in der Führungsetage, angesichts des starken Saisonstarts des FC Bayern auch kein großes Wunder.
Eberl hatte die Hoeneß-Kritik bei "Sky" aber auch schon vor dem Bremen-Spiel abmoderiert. "Ich lerne und ich höre gerne zu, wenn solche erfahrenen Menschen mit einem sprechen. Ich habe die große Möglichkeit, mit ihnen intensiv darüber sprechen zu können. Und ja, diese Gier, erfolgreich zu sein, das strahlt Uli Hoeneß für den FC Bayern aus, seitdem er lebt", sagte der 51-Jährige.