Russell Wilson hat mit der Degradierung bei den New York Giants kürzlich einen neuen Tiefpunkt in seiner NFL-Karriere erreicht. Nach Ansicht eines früheren Mitspielers könnte dies zudem der Todesstoß für seine Hall-of-Fame-Chancen gewesen sein.
In der Halbzeitpause der Partie zwischen den Seattle Seahawks und den Arizona Cardinals (23:20) kamen die beiden früheren NFL-Profis Richard Sherman und Tony Gonzalez am Donnerstag (Ortszeit) auf Wilson und dessen Absturz zu sprechen. Letztgenannter nahm dabei kein Blatt vor den Mund.
"Wenn es jemals jemanden gab, der sich selbst aus der Hall of Fame gespielt hat, dann ist es Russell Wilson", sagte Gonzalez während der "Amazon Prime"-Übertragung.
Sherman, der von 2012 bis 2017 gemeinsam mit Wilson für die Seahawks spielte, hätte dem Quarterback daraufhin zur Seite springen können.
Der 37-Jährige blies stattdessen ins selbe Horn: "Ich stimme dir zu. Ich denke, man muss seine Karriere anhand der Zeit beurteilen, als die Legion of Boom noch da war. Man hatte eine legendäre Defense, eine All-Time-Defense und man muss sehen, wie erfolgreich er damit war und wie erfolgreich er ohne diese Verteidigung war. Ohne diese legendäre Defense hatte er einen Record von 4-11, 7-8. Und mit den Giants ist er 0-3 gestartet."
NFL: Wilson scheitert außerhalb Seattles
Mit seiner Argumentation trifft Sherman durchaus ins Schwarze. Zu Beginn seiner NFL-Karriere konnte Wilson die Seahawks zweimal hintereinander in den Super Bowl führen und nach der Saison 2013 sogar die Vince Lombardi Trophy in den Himmel recken. Zur Wahrheit gehört aber auch, dass die von Sherman angeführte Legion of Boom den Grundstein für diesen Erfolg legte.

Wilson verließ die Seahawks dann 2022, um sich zuerst bei den Denver Broncos, dann bei den Pittsburgh Steelers und aktuell bei den Giants zu behaupten. Doch der Quarterback scheiterte bei jeder dieser Stationen, wie Sherman am Donnerstag noch einmal betonte.
"Er war ein erfolgreicher Footballspieler in Seattle und die Leute sagten: 'Hey, erfolgreichster Footballspieler.' All diese guten Sachen, all diese Auszeichnungen", erinnerte sich der fünfmalige Pro Bowler. "Und jetzt musstest du deinen eigenen Weg gehen und beweisen: 'Hey, ich bin dieser großartige Quarterback. Ich bin der Typ, der dominieren wird.' Aber das hat dann einfach nicht geklappt."