Nach dem Fehlstart in der Bundeslist ist die Euphorie beim FC Augsburg rund um Cheftrainer-Neuling Sandro Wagner verflogen. Überraschend kommt der raue Gegenwind für den ehemaligen Assistenten von Bundestrainer Julian Nagelsmann aber nicht.
"Ich spüre schon massiv Druck, den habe ich aber von Tag eins gespürt. Wenn ich mit den Trainer-Bundesliga-Kollegen spreche, dann spüren sie alle massiven Druck. Aber das wusste ich vorher und zum Glück macht mir das nichts aus. Ich kann damit gut umgehen", sagte Wagner bei "Sky".
Der FCA ist nach drei Niederlagen in Folge in der Bundesliga auf Tabellenplatz 16 abgestürzt - für Wagner kein Grund, an seiner Berufswahl zu zweifeln. "Es macht echt immer noch richtig Spaß. Es ist ein Hammerjob. Es ist total cool", sagte der 37-Jährige.
Nicht ganz so begeistert ist Wagner vom "Drumherum" in der höchsten deutschen Spielklasse. "Ich stehe jetzt schon ein paar Jahre in der Öffentlichkeit, aber als Bundesliga-Trainer ist es nochmals ein Stück weit anders, wenn man da mal einen raushaut, das wird einem dann um die Ohren gehauen."
Trainer-Legende Friedhelm Funkel hatte Wagner in einer "kicker"-Kolumne zuletzt zu mehr verbaler Zurückhaltung geraten. Der Trainer-Novize müsse "lernen, dass es gefährlicher wird, je vollmundiger man auftritt. Optimismus zu verbreiten, gehört dazu. Aber man sollte immer eine dicke Prise Demut beimischen."
Im Blick hatte der langjährige Bundesliga-Coach dabei vor allem Wagners Aussagen nach dem 2:3 gegen den FC Bayern, als dieser behauptete, der FC Augsburg sei auf Augenhöhe mit den Münchnern. "Diesen Begriff zu benutzen, halte ich für gefährlich. Weil er etwas vorgaukelt, von dem der FCA Lichtjahre entfernt ist. Das zeigten die Spiele danach eindrucksvoll", so Funkel.
Zu viel Personenkult beim FC Augsburg? Sandro Wagner widerspricht
Kritik, es gehe in Augsburg derzeit zu viel um seine Person, trat Wagner entgegen. "Wenn man hier ist, dann dreht sich gar nicht so viel um mich. Wenn ein Spieler herfährt oder ein Trainer, das Team, die Mitarbeiter, dann sehen sie, dass es sich hier um den FCA dreht und nicht um mich", stellte der frühere Nationalspieler klar.
Er ergänzte: "Ich habe von Anfang an gesagt, dass ich mir wünsche, dass es hier mehr um die Mannschaft geht. Deswegen sieht man mich so wenig wie möglich, wenn wir gewinnen. Wenn wir verlieren, möchte ich meine Gruppe schützen. Da versuche ich entgegenzuwirken, aber weiß natürlich auch, wie das Geschäft läuft."