Hertha BSC kommt in der laufenden Saison der 2. Fußball-Bundesliga einfach nicht in die Gänge. Dem ersten Saisonsieg, ein 3:0-Ausrufezeichen auswärts beim damaligen Tabellenführer Hannover 96, folgte nur eine Woche später schon wieder die bittere Ernüchterung. Das 0:2 gegen den SC Paderborn dokumentiert vor allem die eklatante Heimschwäche der Alten Dame aufs Neue.
Die Bilanz im heimischen Olympiastadion liest sich aus Sicht von Hertha BSC einfach nur grausam: In der laufenden Saison waren die Berliner bislang dreimal Gastgeber auf eigenem Geläuf, kein einziges Tor brachten sie dabei zustande. Lediglich beim 0:0 gegen den Karlsruher SC rettete die Mannschaft von Cheftrainer Stefan Leitl zumindest noch einen Zähler.
Die eklatante Heimschwäche des Hauptstadtklubs zieht sich allerdings schon wesentlich länger, genauer gesagt seit mindestens einem Kalenderjahr. Der Blick auf die Zahlen verrät: Von den vergangenen 18 Heimspielen in den letzten zwölf Monaten hat Hertha BSC in der zweiten Liga gerade mal drei gewonnen.
Nur beim 3:1 gegen Braunschweig (Oktober 2024), beim 3:1 gegen den KSC (März 2025) und beim 1:0 gegen Fürth (Mai 2025) konnte Hertha BSC seit September des vergangenen Jahres Heimsiege einfahren. Alle anderen 15 Spiele im Berliner Olympiastadion endeten mit Niederlagen (neunmal) oder Unentschieden (sechsmal).
Hertha BSC: Leitl will mehr Vertikalität im eigenen Spiel
Kein anderer Zweitligist weist eine derart desolate Bilanz in den eigenen Heimspielen auf. Dass der Absturz von Hertha BSC sich nicht längst noch deutlicher an der Tabelle ablesen lässt, ist nur noch mit den respektablen Auswärts-Resultaten zu erklären.
Bei den Berlinern selbst wurde diese große Diskrepanz zwischen Heim- und Auswärtsleistungen natürlich längst erkannt, Cheftrainer Stefan Leitl meinte dazu etwa: "Auswärts läuft es bei uns besser. Wir müssen uns die Frage stellen, warum bekommen wir zu Hause unser Spiel nicht so durch? Ein Ansatz ist: Wir brauchen mehr Vertikalität in unserem Spiel. Und wir brauchen mehr Personal und Ballsicherheit in der gegnerischen Hälfte, um auch mal Wellen aufbauen zu können."
Die nächste Gelegenheit, endlich den ersten Heimsieg der laufenden Saison einzufahren, kommt am 4. Oktober, wenn Preußen Münster zu Gast in der Hauptstadt sein wird. Letztes Jahr nahmen die Münsteraner übrigens beim 2:1-Erfolg die drei Punkte mit aus Charlottenburg.