2025 ist nicht die Saison für Ferrari. Der Traditionsrennstall kämpft gegen Probleme, Lewis Hamilton und Charles Leclerc haben Knatsch, fremdeln weiter miteinander. Der frühere Formel-1-Pilot Ralf Schumacher fordert eine Aussprache. Auch der große Knall scheint möglich.
Der Große Preis von Aserbaidschan brachte Ferrari keine neue Hoffnung.
Lewis Hamilton missachtete gegen Ende des Rennens eine Teamorder und ließ Teamkollegen Charles Leclerc nicht mehr vorbeiziehen. Das sorgte für schlechte Stimmung in der Garage der Roten.
Trotz Regie-Anweisung vom Kommandostand gab Hamilton am Ende den achten Rang nicht an Leclerc zurück, was der Monegasse mit einem vor Spott triefenden Satz lapidar kommentierte: "Es ist mir eigentlich egal, es geht nur um den achten Platz. Also ist es okay, er kann sich über diesen achten Platz freuen. Es ist nur dumm, weil es nicht fair ist."
Der Kritisierte bemühte sich eilig um Schadenbegrenzung. Er sei vom Gas gegangen, habe es aber falsch eingeschätzt, sagte Hamilton: "Ich werde mich bei Charles entschuldigen." Tags zuvor hatte der 40-Jährige allerdings auch schon die Reifenstrategie des Rennstalls kritisiert, nachdem er nicht in die Runde der besten Zehn in der Qualifikation eingezogen war.
Formel 1: Hilft ein "reinigendes Gewitter" bei Ferrari?
Mit 165 Punkten steht Leclerc auf Rang fünf der Fahrerwertung, Hamilton folgt dahinter mit 121 Zählern.
Ralf Schumacher sieht die atmosphärischen Störungen bei den Roten mit Sorge. "Der Umgang miteinander ist nicht gut. Dann die Kritik von Lewis am Team. Ich sehe die Kombination kritisch. Dazu dieses Nicht-Zurücktauschen mit Leclerc vor der Ziellinie. Da muss Ferrari seine Aufgaben intern machen, sonst zerpflückt man sich selbst von innen heraus", so Schumacher im "Sky"-Podcast.
Womöglich könnte ein klarer und unmissverständlicher Austausch helfen, eine Art "reinigendes Gewitter", sagt Schumacher. Er fordert eine Klartext-Aussprache. "Da muss einfach mal offen miteinander gesprochen werden. Die Limits und die Erwartungen müssen abgesteckt werden."
Wenn Lewis kein Vertrauen mehr ins Team habe und umgekehrt, "dann wäre das sehr schade", sagt Schumacher. Die Konsequenzen wären drastisch: "Denn wenn ein Misstrauen entsteht, dann muss man es besser sein lassen und am Ende des Jahres getrennte Wege gehen."