Formel-1-Rennstall McLaren ist als einer der Verlierer aus Aserbaidschan abgereist. WM-Leader Oscar Piastri schied aus, Verfolger Lando Norris rettete sich beim Sieg von Weltmeister Max Verstappen auf den siebten Platz. Nicht ausreichend, sagt Ex-Fahrer Ralf Schumacher.
Lando Norris hat seine Chance nicht nutzen können, nach dem Ausfall von Teamkollege Oscar Piastri wichtige Punkte in der WM-Fahrerwertung gutzumachen. Obwohl der Australier Baku ohne Zähler verließ, beträgt der Abstand noch immer 25 Punkte.
"Aus meiner Sicht war das zu wenig", urteilt der ehemalige Formel-1-Pilot Ralf Schumacher im "Sky"-Podcast "Backstage Boxengasse" über die Leistung des Briten: "Ich glaube, dass Lando mehr hätte herausholen können."
Schon im Qualifying lief es für die beiden McLaren-Stars nicht nach Plan: Piastri war in Q3 eingeschlagen und startete lediglich als Neunter ins Rennen, Norris fuhr nur die siebtschnellste Zeit. Tags darauf war für den WM-Führenden nach einem Crash in der ersten Runde bereits Feierabend, Norris blieb derweil im Verkehr hängen und konnte sich nicht entscheidend verbessern.
Mehr dazu:
Schumacher widerspricht Norris - und sieht Veränderungen
Schumacher wollte auch nicht Norris' Argument gelten lassen, dass er im Qualifying aufgrund der Unterbrechungen nur ein oder zwei Plätze hätte weiter vorne sein können. "Ich sehe das anders. Ich denke, dass das einen Unterschied macht."
Norris hätte dann weniger Fahrzeuge vor sich gehabt, das Rennen hätte sich für ihn womöglich "ganz anders" aufgebaut. "Da muss er noch an sich arbeiten. Trotzdem ist er im Vergleich zum Teamkollegen ein fehlerfreies Rennen gefahren - in seinem Tempo. Er hat es versucht, aber auch nichts riskiert. Von daher: Chapeau!"
Schumacher glaubt an die Stärken des McLaren-Stars: "Daran wächst er jetzt. Er sieht jetzt wieder Licht am Ende des Tunnels."
Norris habe vor allem dann "eine realistische Chance" auf den WM-Titel, wenn Max Verstappen weiterhin dazwischenfunkt und Oscar Piastri wichtige WM-Punkte wegnimmt.