Nach dem erlösenden 2:0-Heimerfolg gegen den FC St. Pauli will der VfB Stuttgart am Sonntag (17:30 Uhr) nun auch auswärts nachlegen, wenn die Schwaben beim 1. FC Köln ran müssen. Vor dem Duell gegen die Domstädter, die im heimischen Stadion mit Rückenwind daherkommen, hat VfB-Profi Angelo Stiller jedoch eine fragwürdige Entscheidung getroffen.
Ein Punkt trennt den 1. FC Köln auf Platz vier (sieben Zähler) nur vom VfB Stuttgart auf Rang acht (sechs Zähler) vor dem Duell der beiden Teams am Sonntagabend (17:30 Uhr im sport.de-Live-Ticker), und dennoch könnten die Gefühlswelten kaum unterschiedlicher sein.
Während sich der ambitionierte DFB-Pokalsieger aus dem Schwabenland in der aktuellen Bundesliga-Saison schwertut, sind die Aufsteiger aus der NRW-Metropole zufrieden. Immerhin gab es schon vier Punkte in der Ferne (in drei Spielen), das einzige Heimspiel wurde zudem gewonnen.
Damit zahlt der Effzeh auf einer Stärke der Vorsaison ein. Zuhause sind die Kölner saison- und ligaübergreifend seit vier Spielen unbesiegt (drei Siege, ein Remis) und kassierten überhaupt nur eine Pleite in den letzten 14 Pflichtspielen vor eigenem Publikum (im April gegen Hertha BSC mit 0:1).
Aber: Während die Gesamtbilanz aus Kölner Sicht recht ausgeglichen ist (41 Siege, 27 Remis, 38 Niederlagen), ist der Effzeh seit fünf Bundesligaspielen gegen den VfB sieglos (zwei Unentschieden, drei Niederlagen). Der letzte Erfolg datiert aus Dezember 2021, als damals noch Anthony Modeste zum 1:0-Sieg traf.
Das Problem aus VfB-Sicht: Auswärts ist man noch gar nicht in Schwung gekommen. Die beiden bisherigen Partien gingen verloren. Dabei war der VfB in der letzten Spielzeit noch (geteilt mit dem VfL Wolfsburg) viertbestes Auswärtsteam und fuhr in der Fremde mehr Zähler ein (27) als auf heimischem Terrain (23).
Ebenso besorgniserregend: Fünf Tore hat der VfB erst auf dem Konto, die wenigsten in der oberen Tabellenhälfte, nur drei Teams haben überhaupt weniger Treffer erzielt (Gladbach einen, der HSV und Heidenheim je zwei). Dabei mangelte es den Stuttgartern definitiv nicht an Versuchen. 62 Torschüsse sind der zweithöchste Wert der Liga (FC Bayern 79).
Stiller-Entscheidung beim VfB Stuttgart ein Fehler?
Auch bei den Flanken aus dem Spiel heraus (49, Platz drei der Liga) ist der VfB weit vorne. Keiner flankte in der Liga öfter als Jamie Leweling (21-mal), der mit drei Assists zweitbester Torvorbereiter ist neben Bayerns Harry Kane und hinter Unions Andrej Ilic (vier Assists).
Einer, der selbstgewählt vorerst weniger Chancen auf Tore bekommen wird, ist Angelo Stiller. Nach seinem Fehlschuss vom Elfmeterpunkt im jüngsten Spiel gegen St. Pauli nominierte Stiller seinen Kollegen Ermedin Demirovic als neuen Strafstoßschützen des VfB.
Ob der bosnische Stürmer der richtige Mann ist, ist allerdings fraglich, da er in der Bundesliga seine letzten beiden Elfmeter verschoss und insgesamt nur vier von insgesamt sieben Versuchen verwandelte.
Weitere Fakten zu 1. FC Köln gegen VfB Stuttgart:
- Expertise: VfB-Coach Sebastian Hoeneß weiß nicht nur, wie man den 1. FC Köln, sondern auch wie man Lukas Kwasniok ärgert: Gegen den FC hat Hoeneß mit den Stuttgartern und mit seinem Ex-Klub Hoffenheim nie verloren (5S 1U), im U19-Juniorenbereich verbuchte Hoeneß als Bayern-Trainer gegen Kwasnioks KSC 2017/18 aus 2 Duellen 1 Sieg und 1 Remis.
- Ballbesitz ist Trumpf? Mit 58 Prozent Ballbesitz sortiert sich der VfB ligaweit direkt hinter dem BVB (60) und dem FC Bayern (59) auf den Spitzenpositionen ein. Zum Vergleich: Der FC kommt lediglich auf 48 Prozent.
- Mit Justin Diehl und Jeff Chabot wechselten im Sommer 2024 gleich zwei Kölner nach Stuttgart. Diehl fehlt allerdings derzeit aufgrund einer Muskelverletzung, Chabot hingegen gehört zum Stammpersonal bei den Schwaben.
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