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Skispringen Sommer-GP
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Skispringen Sommer-GP

Olympia-Probe in Predazzo

Deutsche Top-Springerin wettert nach Sturz-Serie

Katharina Schmid "überlebte" die Generalprobe für Olympia 2026 in Predazzo
Katharina Schmid "überlebte" die Generalprobe für Olympia 2026 in Predazzo
Foto: © IMAGO/Ulrich Wagner
23. September 2025, 13:05
sport.de
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Die Generalprobe der Skispringerinnen auf der Olympia-Anlage in Predazzo gerät zu einem Sturz-Fiasko, gleich drei Athletinnen verletzten sich schwer am Knie. Deutschlands Vorzeigespringerin reagiert bissig, vom DSV kommt Kritik.

Im Skispringen ist nach der unglücklichen Olympia-Generalprobe in Predazzo (Val di Fiemme) eine Sicherheitsdebatte entbrannt. Drei Skispringerinnen stürzten auf der für die Winterspiele modernisierten Anlage schwer, für die Österreicherin Eva Pinkelnig und Kanadas Ex-Weltmeisterin Alexandria Loutitt ist der Olympia-Traum vorbei. 

Beide rissen sich bei Stürzen das Kreuzband, ebenso wie die japanische Kombiniererin Haruka Kasia. Der Österreichische Ski-Verband zog seine Springerinnen als Reaktion auf die Verletzungen gar zurück, trat auf der großen Schanze nicht mehr an.

Deutschlands Top-Springerin Katharina Schmid reagierte mit Galgenhumor. "Die Wettbewerbe überlebt, die Anlagen getestet und ganz ehrlich - alleine für die Aussicht würde ich wiederkommen", schrieb sie. Schmid wurde sowohl beim Springen auf der Normal- als auch beim Wettkampf von der Großschanze Elfte.

Im Zentrum der Kritik steht der kleine Bakken in Val di Fiemme. "Das Profil dieser Normalschanze ist nicht gelungen - viele Athletinnen, Athleten und Trainer sind sehr enttäuscht, da man sich von einer neuen und modernen Schanze etwas Anderes erwartet", kritisierte DSV-Sportdirektor Horst Hüttel auf Nachfrage der "dpa".

Man versuche "jetzt noch nachzusteuern, indem man die Neigung des Schanzentisches etwas verringert", erläuterte Hüttel: "Viel Spielraum wird es aber hier nicht geben", beschrieb Hüttel. Für den Ski-Weltverband FIS bestehe "definitiv ein gewisser Handlungsdruck".

Skispringen: Auch das Material macht Ärger

Was Hüttel "nicht gelungen" nennt, wird in Funktionärskreisen wahlweise auch als "Fehlplanung" oder "Fehlkonstruktion" bezeichnet. Die Schanzen sind nicht die einzige Wettkampfstätte für Olympia, an denen sich Kritik entzündet. Vor allem der Bau einer rund 80 Millionen Euro teuren Bob- und Rodelbahn in Cortina d'Ampezzo ist umstritten.

Auch beim Thema Material gibt es Diskussionsbedarf, wenn sich die FIS diese Woche in Zürich zu ihrer Herbsttagung trifft. Engere Anzüge als in der Vorsaison bedeuten höhere Geschwindigkeiten und mehr Druck bei der Landung - und somit potenziell einer höheren Sturzgefahr.

Bundestrainer Heinz Kuttin sprach von "einem bitteren Beigeschmack". Man habe "gesehen, dass wir mit dem neuen Set-up nicht auf dem richtigen Weg sind". Auch hier dürfte die FIS in Zürich nachschärfen.

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