Werder Bremen ist nach dem bitteren 0:3 gegen den SC Freiburg in der Realität angekommen. Stürmer Victor Boniface kam als Joker zum Einsatz, konnte aber die Pleite nicht verhindern. Trainer Horst Steffen legt den Finger in die Wunde.
Der Werder-Aufschwung nach dem 4:0 gegen Borussia Mönchengladbach ist schon wieder verflogen. Gegen Europa-League-Teilnehmer SC Freiburg setzte es eine bittere 0:3-Niederlage.
Von Beginn an fehlte es den Bremern an Elan. Zunächst nur von der Bank aus beobachte Sommerzugang Victor Boniface die Partie.
In der 60. Minute brachte Horst Steffen Victor den Stürmer ins Spiel. Der Nigerianer versuchte viel, blieb er über weite Strecke ohne gefährliche Abschlüsse.
Trainer Steffen machte vor allem einen Kritikpunkt aus. "Mir war es zu viel 'Überall'. Es darf schon so sein, dass er sich mehr im Zentrum aufhält. Es war nicht so, wie ich es gewünscht habe."
Steffen: Nicht nur bei Boniface
Der Coach betonte aber, dass dieses Problem nicht nur den Angreifer betreffe.
"Es gab nicht nur ihn, sondern ganz viele Jungs, die sich nicht mehr in ihren Räumen aufgehalten haben. Wir müssen das positionstreu machen, um immer wieder mal zu überladen. Das ist ein Thema, das ich ansprechen werde", so Steffen.
Deutlich wurde auch Kapitän Marco Friedl. "Wir haben völlig verdient verloren, weil wir alles haben vermissen lassen und kein gutes Spiel gemacht haben", sagte der Österreicher nach der desillusionierenden Niederlage. "So kannst du keine Mannschaft schlagen und schon gar nicht Freiburg. Wir haben uns die drei Tore selbst eingeschenkt."
Von einer erneuten Trend-Umkehr sprach auch Fußball-Chef Peter Niemeyer. "Nach einer sehr positiven letzten Woche ist jetzt ein gewisses ungutes Gefühl da", sagte er. "Wir können uns nicht erlauben, auch nur einen halben Schritt weniger zu machen, sondern müssen immer voll auf dem Gaspedal stehen."