Befreiungsschlag in Franken: Der 1. FC Nürnberg hat das erste Spiel der Zweitliga-Saison gewonnen. Der angezählte FCN-Trainer Miroslav Klose kann durchatmen und schickt einen Appell an den Verein.
Der Flutlicht-Fight im Kellerduell am Samstagabend hat auch bei Miroslav Klose Spuren hinterlassen. Es sei "genauso nass wie die Spieler", sagte er nach der Partie am RTL-Mikro.
Die Nürnberger holten dank eines späten Treffers den ersten Dreier der Saison. Mit dem 2:1 (0:0) gegen den VfL Bochum gaben die Franken die Rote Laterne an den 1. FC Magdeburg ab. Den ersten Heimsieg für den Club seit 188 Tagen sicherte Adriano Grimaldi in der Nachspielzeit (90.+2). Zuvor hatte Julian Justvan Nürnberg in Führung gebracht (68.), Ibrahim Sissoko per Foulelfmeter aber ausgeglichen (86.).
"Wenn wir am Schluss das Tor nicht machen, stehen wir wieder hier und müssen es erklären. Jetzt bin ich unheimlich glücklich, dass wir es mal zu Ende gespielt und uns belohnt haben, weil wir daran geglaubt haben", sagte Klose. "Wir haben ganz viele Chancen rausgespielt. Vielleicht war es mal ein Spiel, wo es uns guttut, dass wir drei Punkte eingefahren haben. "Was die Fans abgerissen haben, ist Wahnsinn."
Extralob verteilte er auch an Torschützen Julian Justvan: "Ich wusste, dass er alles im Fuß hat, um solche Spiele zu entscheiden."Es war nicht einfach für ihn in letzter Zeit, da alles auf ihm lastet. Die anderen haben ihn trotzdem immer unterstützt, auch wenn er nicht die besten Leistungen gezeigt hat, und haben an ihn geglaubt."
1. FC Nürnberg: Appell von Klose
Klose appellierte, ihm und dem Team Zeit zu geben. "Mir ist immer am liebsten, Spiele zu gewinnen. Das war in letzter Zeit nicht so häufig. Wir haben im Verein viel umgekrempelt und man muss uns Zeit geben. Die Zeit haben wir letztes Jahr genauso gebraucht. Wenn man ehrlich ist, haben wir heute das zweite Spiel mit dieser Mannschaft bestritten."
Bochums Interimcoach David Sieber zeigte sich mit den ersten 15 Minuten des Spiels zufrieden, "danach müssen wir uns zugestehen, dass unsere Intensität nachgelassen hat. Dann mussten wir uns zurückziehen, haben es aber lange geschafft, die Null zu halten", erklärte er. "Am Ende ist es sehr bitter, wenn man mit dem Elfmeter für den Aufwand belohnt wird, vor dem möglichen Punktgewinn steht und dann mit so einer ärgerlichen Aktion leider den Punkt wieder aus der Hand gibt."
Nach der erneuten Niederlage zitierten die wütenden VfL-Fans die Spieler an den Zaun. "‘Ansage‘ würde ich jetzt nicht sagen. Sie haben gesagt, was denen auf der Seele brennt", erklärte Felix Passlack am RTL-Mikro. "Das gilt es, in den nächsten Wochen auf dem Platz zu zeigen. Das mit den Fans bleibt unter uns."